Am Roten Meer wirds langsam herbstlich
14.10.2023
Am Roten Meer wirds langsam herbstlich
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Tauchausfahrten einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war etwas los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Eine sonnige Woche liegt hinter uns. Am Roten Meer wirds langsam herbstlich:
Eine schöne Tauchwoche mit vielen Erlebnissen
Nachdem wir in den letzten Wochen viel auf Minisafari unterwegs waren und die Tauchplätze außerhalb unseres Tagesgebiets erkundet haben, sind wir in der vergangenen Woche mal ausschließlich rund um Hurghada getaucht. Der Oktober hat uns auch vergangene Woche viel Wind beschert, doch es gab auch zwischendrin immer mal ruhigere Zeiten. Diese nutzten wir natürlich sofort, um uns in den Norden zu wagen und hier schöne und abwechslungsreiche Tauchgänge zu machen.
Ins letzte Wochenende starteten wir mit einem gemütlichen Wracktauchgang im Tagesgebiet von Hurghada. Wir hatten uns für den ersten Tauchgang die El Minja im Hafenbecken ausgesucht. Diese kombinierten wir mit einem Abstecher zur Mohamed Hassabella, dem alten Fischtrawler gleich nebenan. Auch heute waren hier wieder viele Rotfeuerfische und unzählige Glasfische unterwegs. Für andere ging es nach Abu Galawa und hier erwarteten uns Delfine. Wie immer, auch heute einfach wunderbar.
Weil das ein solch schönes Erlebnis war, zog es uns am Sonntag gleich wieder nach Abu Galawa und siehe da – die Delfine waren immer noch da und sie waren in Spiellaune. Eine Mutter mit ihrem Nachwuchs zeigte den Tauchern mal, wie man richtig Algen schwingt und wie man Pirouetten unter Wasser dreht. Die Begeisterung war natürlich groß und alle Taucher kehrten mit leuchtenden Augen heim.
Eine schöne Tauchwoche mit vielen Erlebnissen
Am Montag zog sich der Wind fast komplett zurück und machte so die Bahn frei für den Norden. Und schwups, waren wir schon in Shaab Umm Gamar. Hier zogen wir über das Plateau an die Kante und nahmen teil an dem bunten Schauspiel um uns herum. Am Nachmittag gings dann weiter ans Carless Reef, um den Tag im Norden voll auszukosten. Eine Gruppe zog es wieder nach Abu Galawa und tatsächlich, die Delfine waren immer noch da!
Tags darauf war es wieder an der Zeit, ein paar Wracks näher zu beleuchten. Zu diesem Zweck hatten wir uns die Balena und die Excalibur ausgesucht. Beides kleinere Wracks, aber ein jedes hat seine Highlights. Bei der Balena sind es der Bewuchs und die zahllosen Schnecken, bei der Excalibur sind es die Glasfische innen und die Barrakudas außen, die die Taucher glücklich machen. Ach ja, bei Abu Galawa waren wir auch wieder. Und die Delfine waren immer noch da.
Zur Wochenmitte suchten wir Schutz vor dem Wind in der Lagune von Fanadir. Von hier aus schwärmten wir aus, um die Unterwasserwelt zu erforschen. Nicht umsonst hat Fanadir seine Fans und viele lieben es, einen ganzen Tauchgang lang langsam und gemütlich am Riff entlang zu stöbern. Auch dieses Mal gabs wieder Highlights, wie einen seltenen Flügelrossfisch.
Nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“, hob sich das Rote Meer die größte Überraschung für die letzten beiden Wochentage auf. Ein Walhai ließ sich blicken und machte uns nicht nur glücklich, sondern ließ schon die Vorfreude auf die nächste Woche erwachen.
Neue Regeln für ägyptische Kreditkarten im Ausland festgelegt
Die Präsidentschaftswahlen in Ägypten stehen bevor und nach wie vor hat das Land Geldsorgen. In erster Linie mangelt es an Devisen. Mit immer neuen Einfällen und Maßnahmen versucht die ägyptische Regierung seit geraumer Zeit, den Devisen-Schwarzmarkthandel einzudämmen und gleichzeitig harte Währungen wie Euro, Dollar oder auch das Britische Pfund ins Land zu bringen und auch zu im Land zu behalten. Nach der Umtauschpflicht für die Gebühren von Langzeitvisa und dem Aufschlag von 13 Dollar auf Spirituosen im Duty-Free Shop gibt es nun eine weitere Maßnahme, die die Inhaber eines ägyptischen Bankkontos betrifft, die sich gerade im Ausland befinden.
Mehrere ägyptische Banken haben letzte Woche neue Beschränkungen für Ausgaben im Ausland angekündigt, darunter die Aussetzung der Verwendung von Debitkarten in ausländischer Währung. Ebenso wurden neue Obergrenzen für Abhebungen und Käufe mit Kreditkarten im Ausland festgelegt. Mit diesem Schritt soll der Abfluss von Devisen gestoppt werden.
Beispielsweise hat die CIB-Bank seit letztem Dienstag den Kauf und die Abhebung von Fremdwährungen mit Debitkarten aus dem Ausland ausgesetzt. Die Arab International Bank hat außerdem alle Transaktionen mit Debitkarten im Ausland ausgesetzt. Die Arab African International Bank (AAIB) hat die Verwendung von Debitkarten für Einkäufe außerhalb Ägyptens ausgesetzt und neue Obergrenzen für Bargeldabhebungen im Ausland festgelegt. Je nach Kartenkategorie liegen diese zwischen 11.000 EGP (355 USD) und 33.000 EGP (1.067 USD) pro Monat. Mehrere Banken, darunter die Banque Misr, die National Bank of Egypt und HSBC, haben Limits für Bargeldabhebungen und -käufe im Ausland festgelegt. Diese reichen von EGP 3.092 (USD 100) bis EGP 30.944 (USD 1.000) für die niedrigste Stufe und EGP 12.000 (USD 400) bis EGP 46.416 (USD 1.500) für die höchste Stufe.
Dies war nicht das erste Mal, dass Banken in Ägypten Beschränkungen ankündigten. Bereits im Oktober 2022 gab es Regulierungsmaßnahmen für Fremdwährungsabhebungen von Konten in Landeswährung.
Ägypten erhält Goldmedaille für den erfolgreichen Kampf gegen Hepatitis C
Ägypten ist das erste Land, das auf dem Weg zur Eliminierung von Hepatitis C gemäß den WHO-Kriterien den „Gold-Status“ erreicht hat. Das bedeutet, dass Ägypten die programmatischen Zielvorgaben der WHO erfüllt hat, Das bedeutet, dass das Land in der Lage ist, die Ziele der vollständigen Eliminierung mit reduzierter Inzidenz und Sterblichkeit bis 2030 zu erreichen. Die WHO beglückwünscht Ägypten zu diesem wichtigen Erfolg.
Die WHO würdigt das anhaltende Engagement des Ministeriums für Gesundheit und Bevölkerung für die Aufrechterhaltung robuster Screening-, Pflege- und Behandlungsdienste für Menschen mit dem Virus. Seit dem Start der landesweiten Kampagne „100 Millionen Seha“ – was so viel wie 100 Millionen gesunde Leben bedeutet – wurden in Ägypten über 60 Millionen Menschen getestet und weit über 4 Millionen behandelt. Auf diese Weise konnte Ägypten die Zahl der Neuinfektionen von 300 pro 100 0000 im Jahr 2014 auf 9 pro 100 000 im Jahr 2022 senken. Damit ist das Land dem Ziel der Eliminierung von Hepatitis C mit weniger als 5 pro 100 000 Neuinfektionen pro Jahr und ähnlichen Werten für Todesfälle durch Virushepatitis sehr nahe.
Die WHO hat gerade ihre zweite und aktualisierte Version des Leitfadens für die Ländervalidierung der Eliminierung von Virushepatitis und den Weg zur Eliminierung veröffentlicht. Im Rahmen des Validierungsprozesses unterstützen die WHO und ihre Partner die Länder weiterhin bei der Stärkung der Kapazitäten der Gesundheitssysteme. Auch die patientenorientierten Dienste, die die Menschenrechte von Menschen mit Virushepatitis respektieren und schützen und eine sinnvolle Einbindung der Gemeinschaften in die nationale, regionale und globale Bekämpfung der Virushepatitis gewährleisten, werden gefördert.
Laut WHO ist Ägypten mit diesem Erfolg ein Beispiel dafür, was mit modernen Mitteln und politischem Engagement auf höchster Ebene erreicht werden kann Der Erfolg Ägyptens soll allen anderen Ländern Hoffnung und Motivation geben, Hepatitis C überall in der Welt zu eliminieren.
Neue archäologische Entdeckungen am Grab von Meret-Neith in Abydos
Ein deutsch-österreichisches Team erforscht derzeit das Grab der Königin Meret-Neith in Abydos am westlichen Nilufer bei Sohag. Meret-Neith war allem Anschein nach die mächtigste Frau in der Zeit um 3.000 vor Christus. Man vermutet schon länger, dass sie die erste Pharaonin des alten Ägypten war. Somit wäre sie die Vorgängerin der späteren Königin Hatschepsut gewesen. Ihr Grab hat die gleichen Ausmaße wie die Gräber der Könige jener Zeit, was ein Hinweis auf ihre Macht ist. In den Königslisten wird sie jedoch nicht erwähnt.
Die Forscher begannen in jüngster Vergangenheit mit archäologischen Ausgrabungen im Grab von Meret-Neith und konnten dabei wichtige neue Informationen sammeln. Die vermutliche Pharaonin Meret-Neith war die einzige Frau, die ein eigenes monumentales Grab auf dem ersten königlichen Friedhof Ägyptens in Abydos besaß. Ihre wahre Identität ist jedoch nach wie vor nicht geklärt. Die neuen Ausgrabungen bringen nun spannende neue Details über diese einzigartige Frau und ihre Zeit ans Licht.
Das Archäologenteam fand eine große Menge an Grabbeigaben, darunter Hunderte von großen Weinkrügen. Einige von ihnen waren sehr gut erhalten und sogar noch in ihrem ursprünglichen Zustand versiegelt. Sie enthielten die Reste von 5.000 Jahre altem Wein. Überdies bezeugen Inschriften, dass Königin Meret-Neith für zentrale Regierungsämter wie die Schatzkammer zuständig war. Auch das weist auf ihren besonderen Stand und ihre historische Bedeutung hin.
Der monumentale Grabkomplex von Meret-Neith in der Wüste von Abydos wurde aus ungebrannten Lehmziegeln, Lehm und Holz errichtet. Neben der Grabkammer der Königin gibt es auch die Gräber von 41 Höflingen und Dienern. Dank neuer archäologischer Technologien konnte das Archäologenteam erfahren, dass man die Gräber in mehreren Bauphasen und über einen relativ langen Zeitraum errichtet hat. Zusammen mit anderen Beweisen stellen diese Funde die Idee eines rituellen Menschenopfers als Teil der königlichen Bestattung grundlegend infrage.
Am Roten Meer wirds langsam herbstlich
Das war: Am Roten Meer wirds langsam herbstlich. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Am Roten Meer wirds langsam herbstlich, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Pixabay, Titelbild: Thorsten Rieck