Blick über eine schöne Herbstwoche
28.10.2023
Blick über eine schöne Herbstwoche
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Tauchausfahrten einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war etwas los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier kommt der Blick über eine schöne Herbstwoche:
Herrliche Tauchgänge im warmen Roten Meer
Nach einigen windigen Herbstwochen hier am Roten Meer kehrte in der vergangenen Woche der Sommer noch einmal zurück. Die Sonne strahlte vom Himmel, die letzten Schäfchenwolken verzogen sich und uns erwartete eine perfekte Tauchwoche. Das nutzten wir natürlich aus und holten alle Sondertouren in den Norden und in den Süden nach. Aber auch an den Tauchplätzen vor Hurghada kamen alle voll auf ihre Kosten.
Mit einem sensationellen Samstag auf dem Roten Meer starteten wir ins letzte Wochenende. Wir fuhren bei abnehmendem Wind zwischen die Inseln und sprangen bei Shaab Dorfa ins Wasser. Direkt trafen wir auf einen imposanten Barrakuda direkt bei den Doppelblöcken und das war erst der Anfang. Unterwegs begegnete uns noch eine große Schildkröte, ein Mobula kreuzte unseren Weg, Adlerrochen gab es ebenfalls. So verwöhnt, zogen wir weiter nach Shaab Pinky. Auch hier hatten wir das Vergnügen mit einer großen Schildkröte. Das echte Highlight kam dann aber des Weges, als wir schon auf der Heimfahrt waren. Kurz hinter Shaab Pinky tauchte plötzlich ein Walhai auf. Und wir schnorchelten und genossen jede Sekunde!
Wer glaubte, der Samstag war nicht zu toppen, der sollte am Sonntag eines Besseren belehrt werden. Der Mobula war zwar inzwischen weitergezogen, doch dafür tauchte eine Spanische Tänzerin auf, ganz ungewöhnlich bei Tag und in ihrer vollen roten Pracht. Die Schildkröten konnten zwar ebenfalls punkten, doch sie mussten sich dann doch hinter den insgesamt vier Walhaien verstecken, die uns auf dem Weg vom letzten Tauchplatz zum Boot begegneten. Ein unvergesslicher Tag!
Eine schöne Tauchwoche mit vielen Erlebnissen
Wie die alte Woche endete, so begann auch die neue. Wieder wartete ein Walhai und wieder durften wir eine Schnorchelrunde mit dem sanften Riesen genießen. Bei Shaab Dorfa war wieder „Rochenalarm“, dieses Mal in Form eines großen Federschwanz-Stechrochens. Und weil sie wahrscheinlich auch mal mit aufs Bild wollten, tauchten bei Shaab Quais auch noch Delfine auf. Ganze 20 Minuten lang kreisten sie verschlafen um unsere Taucher und ließen sich bestaunen und fotografieren. Wir störten auch nicht und kletterten ganz leise wieder auf unser Boot zurück.
Nach einem weiteren schönen Tauchtag im Tagesgebiet von Hurghada durfte unsere Bahlul dann endlich wieder etwas weiter hinausfahren. Ihr Ziel lautete Abu Nuhas und nach einer gemütlichen Fahrt über den Ententeich ging es dann schon ins immer noch 27 Grad warme Nass. Die Giannis D lud zur Besichtigung ein und wie immer, leuchteten die Augen der Wrackfans. Nicht nur innen, auch außen war einiges los. Vom Drachenkopf bis zur Seenadeln, viel Fische nennen das schöne Wrack inzwischen ihr Zuhause. Nach einem weiteren Tauchgang, diesmal an der Carnatic, ging es wieder zurück in den Heimathafen.
Mit einer XXL-Tagestour in den Süden ließen wir die Woche dann so langsam ausklingen. Es war noch dunkel, als wir in Richtung Abu Kafan aufbrachen und wir konnten unterwegs den Sonnenaufgang genießen. Ausgeschlafen kamen wir nach drei Stunden bei Safaga an. Bei Abu Kafan sowie beim Panorama Reef staunten wieder alle über den intakten Bewuchs und den Fischreichtum der beiden tollen Riffe. Glücklich fuhren wir wieder nach Hause und freuen uns schon auf die nächste Tauchwoche!
Einige Mobula Sichtungen vor Hurghada
Immer wieder gibt es bei uns im Roten Meer besondere Sichtungen. Mal ist es ein kleiner Weißspitzenhai, der es sich unter einer Tischkoralle gemütlich gemacht hat, ein Bullenhai, der seine Bahnen zieht, mal ein Walhai und manchmal auch ein Hammerhai. Immer wieder toll ist die Begegnung mit einem Mobula. Ein großes Exemplar dieser Gattung zog in der letzten Woche ein paar Tage lang an der gleichen Stelle seine Bahnen. Viele unserer Gäste hatten so die Gelegenheit, tolle Video- oder Fotoaufnahmen von dem eleganten Tier zu machen. Wir haben uns den Mobula einmal genauer angesehen.
Mobulas oder auch Teufelsrochen sind sogenannte Plattenkiemer. Hierbei handelt es sich um Knorpelfische mit fünf bis sieben Kiemenspalten und immer wieder nachwachsenden Zähnen. In dieser Hinsicht ist der Mobula eng mit manchen Haien verwandt. 10 bekannte Arten umfasst die Gattung Mobula, zwei davon bezeichnet man als Manta. Unser neuer Freund ist ein Teufelsrochen und hört auf den wissenschaftlichen Namen Mobula tarapacana. Er ist quasi ein Cousin des Riesenmantas und des kleineren Riffmantas. Seine seitlich liegenden Kopfflossen trägt unser Mobula gerne gerade. Er benutzt sie dazu, sich planktonreiches Wasser in Richtung Maul zu schaufeln.
Im Gegensatz zu seinem großen Verwandten, dem Mobula birostris, also dem Riesenmanta, der eine Größe von über 8 Metern erreichen kann, wird er „nur“ maximal knapp 4 Meter lang. Er lebt in gerne in Küstennähe und hält sich in flacheren tropischen und subtropischen Gewässern auf, kann aber auch richtig tief abtauchen.
Teufelsrochen haben große, flache Körper und lange Flossen, die es ihnen ermöglichen, durchs Wasser zu gleiten und zu springen. Sie können etwa zwei Meter aus dem Wasser springen. Weil sie sich nicht so häufig vermehren und auch erst spät geschlechtsreif werden, sind Mobulas aufgrund ihrer stetig abnehmenden Population seit 2018 auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere anzutreffen.
17 nachhaltige Lebensmittelzentren in Ägypten geplant
Das Ministerium für Versorgung und Binnenhandel hat letzte Woche gemeinsam mit dem Ministerium für internationale Zusammenarbeit, der Behörde für die Entwicklung des Binnenhandels (ITDA) und der französischen Agentur für Entwicklung (Agence Française de Développement) ein Megaprojekt gestartet. Geplant ist die Einrichtung von 17 grünen Lebensmittelzentren in ganz Ägypten. Die neue Initiative startet unter dem Namen „Green Food Hub“.
Das Projekt umfasst den Bau einer Gruppe von Logistikzentren und Märkten für den Einzel- und Großhandel mit Gemüse und Obst sowie Kühlräume und Bereiche für die Verpackung und Sortierung, so heißt es in einer Erklärung des Versorgungsministeriums. Alle neuen „grünen“ Lebensmittelzentren verpflichten sich dazu, moderne Technologie und saubere Energie für ihren Betrieb und ihr Design zu nutzen. Die neuen Projekte werden auch ein sicheres und nachhaltiges Abfallrecycling beinhalten.
Die neuen Zentren werden feste und nicht feste Lebensmittelabfälle, darunter Gemüse-, Obst-, Fisch- und Fleischreste, nach dem Vorbild französischer Großmärkte mit sauberer Energie recyceln. Geringere Verschwendung soll dazu beitragen, die Reserven an Lebensmitteln während des ganzen Jahres erhöhen. Dies wird auch der Preiskontrolle dienen. Das erste grüne Lebensmittelzentrum wird in Ismailia auf einer Fläche von 42 Hektar mit Investitionen in Höhe von 3 Mrd. EGP in Zusammenarbeit mit der französischen Entwicklungsagentur und dem Privatsektor gebaut.
Ägypten bemüht sich angesichts der steigenden Inflation um eine Kontrolle der Lebensmittelpreise. Anfang Oktober wurden bereits die Preise für sieben Grundnahrungsmittel um 15 bis 25 Prozent gesenkt. Die ägyptische Regierung hat zudem 12 Grundnahrungsmittel für sechs Monate von den Zöllen befreit.
Seit 2006 hat die Französische Agentur für Entwicklung ein solides und umfassendes Portfolio in Höhe von 3,1 Milliarden Euro aufgebaut, um die ägyptische Regierung dabei zu unterstützen, die Ziele der wirtschaftlichen Entwicklung und der Bekämpfung des Klimawandels miteinander in Einklang zu bringen. Gleichzeitig will man das soziale Wohlergehen und die Integration im Land fördern.
Deckengemälde einer antiken ägyptischen Neujahrsszene entdeckt
Bei Restaurierungsarbeiten im Esna-Tempel, knapp 60 Kilometer südlich von Luxor, haben Archäologen ein antikes Deckengemälde, das die Götter zu Neujahr darstellt, in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Im Zuge der Restaurierung einiger Kunstwerke an der Tempel-Decke haben die Altertumsforscher diese antike Neujahrsszene ausfindig machen können.
Die Gemälde zeigen die ägyptischen Gottheiten Orion, Sothis und Anukis auf benachbarten Booten mit der Himmelsgöttin Nut, die den Abendhimmel über ihnen verschlingt. Dies ist laut der Archäologen der Universität Tübingen eine Mythologie, die das ägyptische Neujahr beschreibt.
In der Darstellung repräsentiert Orion das gleichnamige Sternbild, während Sothis für Sirius steht, den hellsten Stern, der im alten Ägypten 70 Tage im Jahr am Nachthimmel unsichtbar war, bevor er im Osten wieder sichtbar wurde, dieser Tag markierte dann das Altägyptische Neujahr. Der Nil überschwemmte zu dieser Zeit saisonal, und die alten Ägypter glaubten, dass die Göttin Anukis, etwa 100 Tage nach dem Erscheinen von Sirius, für das Zurückgehen der Nilfluten verantwortlich war. Nach unserem jetzigen Kalender hätte das ägyptische Neujahrsfest Mitte Juli stattgefunden.
Das Neujahrskunstwerk ist die neueste von mehreren Entdeckungen, die die Wissenschaftler im Tempel von Esna gemacht haben. Zwei Jahrtausende waren dessen Deckengemälde lang durch Ruß, Schmutz und Vogelkot verdeckt. In den vergangenen fünf Jahren haben Wissenschaftler die Decke gereinigt und dabei eine Vielzahl von Bildern freigelegt. Darunter waren Darstellungen des antiken Tierkreises und verschiedener astronomischer Konstellationen, mythologische Göttinnen und mehr als 200 Inschriften, die zuvor unbekannt waren, heißt es in der Erklärung.
Der Tempel scheint nicht einem einzigen Gott gewidmet zu sein, und die Analyse seiner Überreste könnte es den Wissenschaftlern ermöglichen, mehr über die Bedeutung und den Zweck der Dekorationen zu erfahren. Nachdem die Restaurierung der Decke abgeschlossen ist, reinigt das Team nun die Wände, Säulen und den vorderen Bereich des Tempels, um noch mehr unentdeckte Schätze freizulegen.
Blick über eine schöne Herbstwoche
Das war unser Blick über eine schöne Herbstwoche. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Blick über eine schöne Herbstwoche, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Pixabay, Titelbild: Thorsten Rieck