Der August in Ägypten geht langsam zu Ende
26.08.2023
Der August in Ägypten geht langsam zu Ende
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Tauchausfahrten einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war etwas los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Der August in Ägypten geht langsam zu Ende. Wir blicken zurück auf die Woche vom Roten Meer:
Endlich ein Walhai und viel Spaß bei den Tauchkursen
Nach wie vor genießen wir den herrlichen Sonnenschein und die immer noch hochsommerlichen Temperaturen hier am und im Roten Meer. Dass der Hochsommer ganz langsam in den Spätsommer übergeht, merken wir nur daran, dass es immer früher dunkler wird. Dank der Sommerzeit geht die Sonne aber „erst“ um 19.00 Uhr unter. Ohne die Zeitumstellung wäre es noch eine Stunde eher. Solange es abends noch herrlich warm ist, stört uns das aber überhaupt nicht.
Das letzte Wochenende begann gleich mit einem Paukenschlag. So lange haben wir auf einen Walhai gewartet und endlich war es so weit. Auf dem Weg nach Erg Somaya zum ersten Tauchgang erspähte unser Kapitän das große Tier mit den Punkten und schon waren wir bereit für eine Schnorchelrunde. Da es für einige unserer Gäste der letzte Tauchtag war, war die Freude besonders groß. Sie konnten eine tolle Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Der Sonntag war für zwei unserer Tauchgäste kein echter Urlaubstag, sie hatten ganz schön zu tun. Gemeinsam mit unserer Tauchlehrerin Sabine übten sie verschiedene Szenarien während ihres Rescue Kurses. Es wurde verbunden, beatmet, gerettet, gesucht und gefunden. Der Rest unserer Taucher hatte es da schon leichter. Während die einen schufteten, erfreuten sich die anderen an den Adlerrochen, die elegant vorbeizogen. Die Delfine auf dem Weg gabs aber für alle zu sehen.
Neue Woche, neues Glück
Am Montag fanden gleich morgens die nächsten Übungen auf dem Weg zum Rescue Diver statt. Kaum aus dem Hafen, floss schon das Blut in Strömen und eine tiefe Wunde musste versorgt werden. Glücklicherweise heilte der gut versorgte Schnitt so schnell vollständig ab, dass der Patient gleich wieder tauchen konnte. 🙂 Auch die bewusstlose Tauchlehrerin war gleich wieder fit. Die während der Fahrt ins Wasser gefallene Taucherin wurde ebenfalls gerettet und uns beleibt nur zu sagen: Herzlichen Glückwunsch für zwei neue Rescue Diver!
Nach so viel Aufregung gings am Dienstag wieder ganz gemütlich zu. Das Wetter war herrlich und wir verteilten uns bei Fanadir und rund um die Giftun Inseln. Unterwasser freuten wir uns über Schildkröten und Adlerrochen. Unsere Schnorchler hatten derweil über Wasser Spaß mit sieben Delfinen. Kurz vor der Heimfahrt gabs dann noch einmal Delfine für alle und so gab es auch durchwegs glückliche Gesichter.
Zur Wochenmitte machten wir uns auf in den nahen Norden. Abu Galawa hat nicht nur schöne Tauchplätze, sondern auch eine Lagune, in der man ruhig liegen Kann. Mit etwas Glück schauen auch mal Delfine vorbei und laden während der Mittagspause zum Schnorcheln ein.
Mit einem tollen Highlight für unsere Open Water Schüler ging die Woche langsam ihrem Ende entgegen. Beim vorletzten Tauchgang des Kurses zogen Unterwasser 10 Delfine vorbei. Was für ein Glück! Da gingen die letzten Übungen dann gleich noch mal so leicht von der Hand und am Ende des Tages durften wir den neuen Tauchern ganz herzlich zum bestandenen Kurs gratulieren. Nach dieser schönen Woche freuen wir uns auch schon sehr auf die nächste!
Ägypten dementiert Verbot für bestimmte Staatsangehörige, bei der Ankunft ein Visum zu erhalten
Große Aufregung herrschte in den letzten Wochen über die angeblichen neuen Visumsbestimmungen für die Einreise nach Ägypten. Verschiedene Medien hatten berichtet, dass es nun für Staatsangehörige bestimmter Länder nicht mehr möglich ist, ein Visum bei der Einreise direkt am Flughafen zu kaufen. Die Gerüchte besagten, dass es inzwischen zwingend notwendig ist, vorher ein Visum bei der ägyptischen Botschaft im Heimatland zu beantragen oder ein Touristenvisum elektronisch über das ägyptische Regierungsportal zu kaufen.
Das ägyptische Kabinett hat indessen versichert, dass dies nicht stimmt. Das Medienzentrum des Kabinetts hat hinzugefügt, dass die Öffentlichkeitsabteilung mit dem Ministerium für Tourismus und Altertümer kommuniziert hat, um die angeblich neuen Bestimmungen als falsch zu bestätigen. Es wurde nichts an den Verfahren für die Einreise nach Ägypten geändert.
Das Ministerium für Tourismus und Altertümer betonte, dass alle derzeit an ägyptischen Flughäfen und Häfen geltenden Verfahren unverändert in Kraft sind. Nach wie vor ist es möglich, direkt bei der Anreise am Bankschalter noch im Flughafen ein sogenanntes Visa on Arrival zu kaufen. Der Preis für das Visum beträgt 25 US Dollar oder den Gegenwert in Euro (ca. 23 EUR). Mit diesem Visum kann man sich 30 Tage im Land aufhalten.
Wer sich dennoch ein Visum im Vorfeld besorgen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Entweder man beantragt das Visum online über die Webseite Visa2Egypt oder man wendet sich an die für das jeweilige Bundesland zuständige Ägyptische Botschaft (Konsulat). In diesem Fall schickt man den Pass und die Visumsgebühr in bar inklusive eines frankierten Rücksendeumschlags dorthin und bekommt dann den mit dem Visum versehenen Reisepass zurück.
Weiterhin hat Ägypten kürzlich die Ausstellung eines Mehrfachvisums für Ägypten für einen Zeitraum von fünf Jahren zum Preis von 700 US-Dollar für Bürger aus 180 Ländern eingeführt. Wo genau dieses Visum erhältlich ist, konnten wir leider bis dato nicht herausfinden.
Wir feierten den Tag der Fische
Ein etwas kurioser „Feiertag“ fand letzte Woche statt. Seit 2007 gibt es den sogenannten „Tag der Fische“. International hat sich der Tag der Fische bisher nicht durchgesetzt, er wird hauptsächlich im deutschsprachigen Raum begangen. Was vermutlich als Spaßeintrag auf Wikipedia begann, hat sich in den letzten 16 Jahren zu einem Tag mit einem durchaus ernst zu nehmenden Hintergrund entwickelt. In Zeiten des Klimawandels wird es immer wichtiger, auf die Gefahren hinzuweisen, die den Meeresbewohnern drohen. Anlässlich des Tages der Fische hat auch die ARD in der Mediathek die besten Dokus über Unterwasserlebewesen zusammengefasst.
Die ersten Vorfahren der heutigen Fische gab es bereits vor 500 Millionen Jahren im sogenannten Kambrium. Während dieser Zeitspanne entwickelten sich aufgrund der Zunahme des Sauerstoffs im Wasser die meisten Meereslebewesen. Im Laufe der Zeit entwickelten die Fische ihren heutigen Körperbau und es entstand eine große Vielfalt an Formen. Fische haben kulturell seit jeher eine Rolle gespielt, sie dienten als Gottheiten, religiöse Symbole und waren Gegenstand von Kunst, Büchern und Filmen.
Die meisten Fische sind sogenannte Kaltblüter. Ihre Körpertemperatur schwankt mit der Umgebungstemperatur. Einige aktive Schwimmer wie der Weiße Hai, der Schwertfisch und der Thunfisch können jedoch auch eine höhere Kerntemperatur halten. Fische können akustisch miteinander kommunizieren, größtenteils im Zusammenhang mit Nahrung, wenn sie aggressiv werden oder sich paaren wollen. Es gibt über 34.000 bekannte Fischarten, allerdings geht man davon aus, dass es noch viele unbekannte Spezies gibt. Bereits jetzt weisen Fische eine größere Artenvielfalt auf als jede andere Gruppe von Wirbeltieren. Sie kommen in fast allen Gewässern vor, von Hochgebirgsbächen über Flüsse bis zu den tiefen Ozeanen.
Alles in allem gibt es eine ganze Menge Gründe, einen Tag der Fische zu feiern. Für uns hier im Roten Meer ist jeder Tag ein Tag der Fische, denn ohne sie wäre die Unterwasserwelt nicht halb so bunt und schön.
Ägyptens Wasserleitungen verlieren viel sauberes Wasser
Gerade jetzt im heißen ägyptischen Sommer ist der Wasserbedarf in Ägypten besonders hoch. Täglich fließt kubikmeterweise Wasser durch die Leitungen, doch nicht alles, was durch die Leitung rinnt, kommt auch beim Verbraucher an. Etliche Tests haben gezeigt, dass sehr viel Wasser unterwegs verloren geht. Grund hierfür sind undichte Wasserleitungen, hauptsächlich in der Hauptstadt Kairo.
Man verzeichnet seit Jahren einen massiven Verlust an sauberem Wasser. Das Leitungswasser sickert durch undichte Leitungen in den Boden, anstatt die ägyptischen Verbraucher zu erreichen. Ergebnisse vieler Tests zeigen durchwegs, dass es sich bei dem Wasser in Sickergruben um mit Abwasser vermischtes Trinkwasser handelt. Das bedeutet, dass das riesige Rohrnetz, das die 20 Millionen Einwohner des Großraums Kairo versorgt, undicht ist.
Die Ägypter verbrauchen bereits jetzt etwas mehr als die Hälfte dessen, was Hydrologen als Grenzwert für Wasserarmut ansehen, nämlich 1.000 Kubikmeter pro Person und Jahr. Die Vereinten Nationen warnen bereits, dass dem Land langsam aber sicher das Wasser ausgeht.
Einige Moscheen und Mausoleen des historischen Kairo stehen bis zu einem Meter unter Wasser. Sie liegen tiefer als das Straßenniveau und sind durchlässiger für Grundwasser als moderne, isolierte Gebäude. Diese Stätten sind auch deshalb anfälliger für Wasserschäden, weil sie in der Nähe des Nils liegen. Doch das Problem geht weit über die jahrhundertealten Kuppeln des historischen Kairo hinaus. Landesweit gehen offiziellen Angaben zufolge 26,5 Prozent des ägyptischen Frischwassers verloren.
Die Governorates Port Said, Suez und Ismailia am Suezkanal weisen landesweit die höchsten Wasserverluste auf, wobei mehr als zwei Drittel des sauberen Wassers in den Abfluss fließen. Derzeit versucht man mithilfe von Entwässerungssystemen, die das Wasser ableiten, Wasser- und Salzschäden zu vermeiden.
Um die Wasserversorgungsinfrastruktur in neuen ägyptischen Städten auszubauen, hat die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) 27 Millionen Euro in eine verbriefte Anleihe in Landeswährung investiert.
Der August in Ägypten geht langsam zu Ende
Das war: Der August in Ägypten geht langsam zu Ende. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Der August in Ägypten geht langsam zu Ende, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Pixabay, Titelbild: Thorsten Rieck