Der Herbst ist da – Unser Rückblick
08.10.2022
Der Herbst ist da - Unser Rückblick
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Tauchausfahrten einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Eine weitere Woche am Roten Meer ist vorüber. Was war los in Hurghada und anderswo? Der Herbst ist da – Unser Rückblick:
Wracks in Hülle und Fülle und ein Ausflug zu den Delfinen
Die letzten Ausläufer des ägyptischen Sommers konnten wir letzte Woche noch ausgiebig genießen, bevor auch hier endgültig der Herbst einzieht. Dies kündigt sich meist mit etwas stärkerem Wind an und in den letzten Tagen war es dann auch soweit. Aber keine Sorge, die 30° Marke knacken wir nach wie vor locker. Nur morgens und abends wird es angenehm kühler.
Das fantastische Wetter letztes Wochenende nutzten wir, indem wir uns direkt auf in den Süden machten. Unsere Bahlul steuerte das Panorama Reef an und blieb nicht nur den ganzen Tag dort, sondern auch die ganze Nacht. Wir konnten sogar unseren Nachttauchgang hier machen und das ist immer ein ganz besonderes Erlebnis! Zum Early Morning Tauchgang gings dann nach Abu Kafan und auf dem Rückweg via Panorama Reef nach Sharm el Arab. Dieser Tauchplatz wird von uns kaum angefahren und ist deshalb auch immer etwas Besonderes.
Ein Teil unserer Tagesboot-Gäste machten derweil das Wrack der Rosalie Moller unsicher. Für jeden Wrackfan ein Muss, waren auch diesmal wieder alle hellauf begeistert vom mystischen Anblick des im zweiten Weltkrieg gesunkenen Frachtschiffs. Andere durften nach dem Tauchen mit Delfinen schnorcheln. Ein mega gelungenes Wochenende also!
Zum Wochenstart war wieder ein richtig großes Wrack angesagt – die Thistlegorm. Bei immer noch spiegelglatter See waren nicht nur die Wracktauchgänge selbst, sondern auch die Überfahrt ein echtes Vergnügen. Sonne pur! Auch die anderen Taucher zog es nach Norden, nur nicht so weit. Umm Gamar und auch Shaab Pinky hießen die Ziele und auch eine Sonderfahrt nach Shaab Helua zu den Delfinen war dabei.
So langsam schlich sich dann im Laufe der Woche der Wind nach Hurghada. Nach den hochsommerlichen letzten Wochen war das aber kein Handicap und wir waren jetzt gerne bereit, mal wieder zwischen die Inseln zu fahren und hier eine traumhafte Woche zu beenden.
Die Mamsha Promenade in Hurghada ist nach mehr als 20 Jahren fertig
Eines der größten Projekte, die es in Hurghada je gab, ist wohl die Mamsha, die Fußgängerpromenade, die sich ab dem Mashrabiya Hotel über mehr als 6 km in Richtung Süden erstreckt und deren Bau vor mehr als 20 Jahren begonnen hat. Nun ist die dritte und letzte Fertigstellungsphase beendet und die „endgültige“ Mamsha wurde vom Tourismusminister und dem Gouverneur des Roten Meeres gemeinsam eingeweiht. Feierlich haben sie in Anwesenheit lokaler Prominenz das Band für die Einweihung durchgeschnitten.
Die hübsch gestaltete Mamsha ist jetzt eine Mischung aus Fußgängerzone und Kunstausstellung, in regelmäßigen Abständen kann man Skulpturen von ägyptischen Künstlern bewundern. Palmen säumen den Fußgängerbereich und es gibt tatsächlich jetzt auch einen extra ausgewiesenen Fahrradweg. Die Promenade führt an vielen Shops und Hotels vorbei, unter anderem auch am Giftun Hotel. Auf Höhe der Steigenberger Hotels befindet sich der spezielle Abschnitt „ALDAU Art Promenade“ mit diversen Restaurants. Hier werden auch regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt, wie z.B. das Hurghada Art Festival.
Der Tourismusminister bezeichnete die Mamsha bei seiner Eröffnungsrede als eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Stadt. Er betonte, dass die ägyptische Regierung bestrebt sei, zahlreiche touristische Projekte in verschiedenen Städten einzurichten, um die Dienstleistungen für Besucher zu verbessern. Er erklärte, dass die Verbesserung des Besuchserlebnisses für Touristen eine der wichtigsten Achsen der langfristigen nationalen ägyptischen Tourismusstrategie ist, die im ersten Quartal 2023 eingeführt werden soll. So soll der Tourismus angekurbelt und ausgebaut werden. Die Tourismusindustrie ist eine der wichtigsten Säulen der ägyptischen Wirtschaft und hat nicht nur einen direkten Einfluss auf das Bruttoinlandsprodukts, sondern schafft auch stetig neue Arbeitsplätze.
Darüber hinaus betonte der Gouverneur des Roten Meeres, dass die Entwicklung der Promenade sie in das größte offene Museum verwandelt hat. Doch nicht nur das, im Zuge der Entwicklung der Mamsha wurde ein komplett neues Abwassernetz gebaut und die Infrastruktur im Allgemeinen verbessert.
Ein langes Wochenende mit Feiertag in Ägypten
Alle Ägypter durften sich über ein langes Wochenende freuen, denn der letzte Donnerstag war ein offizieller Feiertag und so wurde das Wochenende, regulär am Freitag und Samstag, um einen Tag verlängert. Der sechste Oktober ist in Ägypten ein bezahlter Feiertag für den öffentlichen und privaten Sektor. Zum 49. Mal feierte Ägypten in diesem Jahr den Tag der Streitkräfte. Auch alle Banken und die ägyptische Börse waren am letzten Donnerstag geschlossen.
Gefeiert wird der Tag im Jahr 1973, an dem kombinierte ägyptische und syrische Streitkräfte einen Überraschungsangriff auf Israel starteten und auf die Sinai-Halbinsel vordrangen, was den Beginn des Oktoberkriegs markierte. Der Oktoberkrieg ist auch bekannt unter dem Namen Jom-Kippur-Krieg. Er wurde vom 6. bis 25. Oktober 1973 zwischen Israel und einer Koalition arabischer Staaten unter Führung Ägyptens und Syriens ausgetragen. Ziel des Krieges war es, die Kontrolle über das Sinai-Gebiet wiederzuerlangen, das im Sechstagekrieg 1967 an Israel verloren gegangen war.
Der Großteil der Kämpfe fand auf der Sinai-Halbinsel und den Golanhöhen statt. Ägyptens anfängliches Ziel in diesem Krieg war es, am Ostufer des Suezkanals Fuß zu fassen und diese Gewinne anschließend zu nutzen, um über die Rückgabe des Rests der von Israel besetzten Sinai-Halbinsel zu verhandeln. Der Krieg begann, als die arabische Koalition am jüdischen Feiertag Jom Kippur, der in jenem Jahr auf den 10. des islamischen Fastenmonats Ramadan fiel, gemeinsam einen Überraschungsangriff auf Israel durchführte.
Am 25. Oktober wurde von den Vereinten Nationen, nach einem gescheiterten, ein zweiter Waffenstillstand verhängt, um den Krieg offiziell zu beenden. Der Oktoberkrieg ebnete schlussendlich den Weg für den israelisch-palästinensischen Friedensprozess. Ägypten bekam ein paar Jahre später den Sinai zurück und es folgte der ägyptisch-israelische Friedensvertrag. Der Krieg legte auch den Grundstein dafür, dass sich die israelischen Streitkräfte am 25. April 1982 nach 15 Jahren Besatzung von der Sinai-Halbinsel zurückzogen.
Archäologen freuen sich über „Traumfund“: Sarkophag in der Nähe von Kairo entdeckt.
Ein echter Sensationsfund gelang einer ägyptischen Archäologin in der Nekropole von Sakkara nahe Kairo. Sie hat den völlig unversehrten Sarg von Ptah-em-wia, eines wichtigen ägyptischen Beamten unter der Herrschaft von Ramses II, in seiner unterirdischen Grabkammer gefunden.
Der Sarg lag Jahrtausende lang ungestört in einer Grabkammer. Jetzt ist er tief unter dem Sand in der Nähe von Kairo aufgetaucht – zur Begeisterung der Archäologen, die ihn als absolute „Traumentdeckung“ bezeichnen: Der riesige Granitsarkophag ist mit Inschriften bedeckt, die Ptah-em-wia gewidmet sind, dem Leiter der Schatzkammer von König Ramses II. Ola El Aguizy, emeritierte Professorin der archäologischen Fakultät der Universität Kairo, entdeckte ihn in Sakkara, einer antiken Nekropole etwa 20 Meilen (ca. 32 km) südlich von Kairo. Letztes Jahr hatte sie bereits das oberirdische Grab von Ptah-em-wia ausfindig gemacht. Jetzt hat sie seine unterirdische Grabkammer mit dem Sarkophag gefunden.
In der Mitte des Grabhofs entdeckte das Team von El Aguizy den oberen Teil eines vertikalen Schachts, der auf einen Durchgang zu einer Grabkammer hindeutete. Dieser Schacht war jedoch 8 m unter der Erde, sodass es eine Woche dauerte, den gesamten Sand mit einem Eimer, der an einer handbetriebenen Seilwinde befestigt war, zu entfernen.
Einen vollständigen Sarkophag in seinem ursprünglichen Grab zu finden, ist äußerst selten. Nicht immer liegt auch der Eigentümer des Grabes auch tatsächlich noch in dem für ihn bestimmten Grab. Manchmal wurden die Gräber mehrfach genutzt und der Sarkophag stammt aus einer anderen Periode als das Grab selbst. Der Sarkophag war mit Emblemen von Gottheiten beschriftet ist, darunter die Himmelsgöttin Nut auf dem Deckel, die die Truhe mit geöffneten Flügeln bedeckt, um den Verstorbenen zu schützen. Im Sarkophag waren auch die in den Hieroglyphen aufgeführten Titel von Ptah-em-wia eingemeißelt.
Sakkara ist einer der wichtigsten Friedhöfe, sowohl für Könige als auch für Nicht-Könige, im Laufe der Jahrtausende der ägyptischen Geschichte.
Der Herbst ist da - Unser Rückblick
Das war: Der Herbst ist da – Unser Rückblick. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Der Herbst ist da – Unser Rückblick, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Sven Kahlbrock, Fotonachweis Titelbild: Antonio Janeski/Pixabay