Der Januar endet mit viel Sonnenschein
28.01.2023
Der Januar endet mit viel Sonnenschein
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Tauchausfahrten einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Der Januar endet mit viel Sonnenschein. Hier kommt der Wochenrückblick vom Roten Meer:
Wir genießen die Sonne und das windstille Wetter
Auch in einem ruhigen und kühleren Monat wie dem Januar sind wir natürlich täglich auf dem Roten Meer unterwegs. In diesem Jahr haben wir fast das Gefühl, der Winter will gar nicht so recht nach Ägypten kommen. Wir beschweren uns nicht und nutzen das herrliche Wetter jeden Tag aufs Neue aus. Und wir hätten auch gar nichts dagegen, wenn das so bleibt!
Letztes Wochenende hieß es auf Wunsch unserer Tauchgäste „bunt und flach“. Da eignen sich Abu Galawa und Fanadir ganz hervorragend. Bei Gotha Abu Galawa machten wir uns auf die Suche nach den kleinen Kostbarkeiten und wurden an jeder Ecke fündig. Bei Fanadir durfte es dann schon etwas größer werden. Das tat es auch und insgesamt fünf Federschwanzrochen, ein Adlerrochen und eine Schildkröten machten diesen Tauchgang perfekt.
Großes Glück hatten wir auch am Tag darauf in Shaab Dorfa hier durften wir drei Federschwanzrochen, einen Adlerrochen und Große Barrakudas bestaunen. Das freute natürlich besonders unseren OWD-Schüler, für den das ein großartiger Einstieg ins Taucherleben war.
Mit gleich drei Tauchgängen starteten wir in die neue Woche. Wir begannen bei Erg Camel und ließen uns von hier aus entspannt zum Pizzaofen treiben. Weiter ging es dann bei Carlson’s Corner. Das absolute Highlight war hier ein großer Schwarzpunktrochen, der es sich im Sand gemütlich gemacht hatte. Und las but not least machten wir auf dem Heimweg noch einen Stopp beim Wrack der Excalibur. Auch heute sorgte das kleine Wrack wieder für Begeisterung. Von den vielen Schwarmfischen, dem Barrakuda-Schwarm und den Fledermausfischen bekommen wir nie genug.
Nach zwei Tag zwischen den Inseln und in Fanadir machten wir uns schließlich auf in den Norden. Und wie immer, begeisterten uns Shaab Rur und Umm Gamar auch dieses Mal wieder. Ohne Wind ging auch diese Woche vorüber und wir sind gespannt auf die nächste!
Zusätzlicher freier Tag und langes Wochenende in Ägypten
Der ägyptische Premierminister Madbouly hat Donnerstag, den 26. Januar, zum Jahrestag der Revolution vom 25. Januar und zum Tag der ägyptischen Polizei als bezahlten freien Tag erklärt.
Dieses Jahr jährt sich die Revolution von 2011 zum 12. Mal. Während des sogenannten Arabischen Frühlings stürzte das ägyptische Volk den inzwischen verstorbene Präsident Hosni Mubarak. Die Revolution begann am 25. Januar mit Demonstrationen und breitete sich schnell in ganz Ägypten aus. Das Datum legten verschiedene Studentengruppen auf den jährlichen ägyptischen „Polizeifeiertag“, um ein Zeichen gegen die zunehmende Polizeibrutalität in den letzten Jahren der Präsidentschaft von Mubarak zu setzen.
Der Sturz der Regierung bestand aus Demonstrationen, Märschen, Platzbesetzungen, gewaltfreiem zivilen Widerstand, Aktionen des zivilen Ungehorsams und Streiks. Millionen von Demonstranten mit unterschiedlichem gesellschaftlichem und religiösem Hintergrund forderten den Sturz des ägyptischen Präsidenten Mubarak. Am 11. Februar 2011 zwang man ihn schließlich, zurückzutreten. Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten wurden über 800 Menschen getötet und über 6.000 verletzt. Als Vergeltung brannten die Demonstranten mehr als 90 Polizeistationen im ganzen Land nieder.
Der Tag der Polizei, welcher im Jahr 2009 von Hosni Mubarak eingeführt wurde und auch am 25. Januar stattfindet, erinnert an das Massaker an 50 ägyptischen Polizisten durch die britischen Besatzungstruppen in Ismailia im Jahr 1952. Die Beamten weigerten sich, die Waffen abzugeben und das Polizeirevier von Ismailia zu räumen. Die britische Armee umstellte die Polizeistation, fuhr mit Panzern vor und übernahm das Revier.
In Ägypten gibt es seit 2020 die Regelung, den Donnerstag als alternativen freien Tag für offizielle Feiertage herzunehmen, die in die Wochenmitte fallen, um den Bürgern ein längeres Wochenende zu ermöglichen. Die Entscheidung gilt für alle nationalen Feiertage mit Ausnahme von Eid Al-Fitr, Eid Al-Adha und Weihnachten. Der freie Tag gilt für Beschäftigte in Ministerien, Regierungseinrichtungen, Behörden, lokalen Verwaltungseinheiten und Unternehmen des öffentlichen Sektors.
Aus für Deutschland und Ägypten in der Handball WM 2023
Nachdem 2021 Ägypten der Austragungsort für die alle zwei Jahre stattfindende Handball WM war, findet sie in diesem Jahr in Schweden und Polen statt. Die beiden Ländern teilen sich die Austragungsorte der Spiele. 32 Teams tragen insgesamt 112 Spiele aus, um die beste Handballmannschaft der Welt zu küren.
Sowohl für Deutschland als auch für Ägypten fing die Handballweltmeisterschaft gut an. Deutschland gewann in der Gruppenphase mit 31:27 gegen Katar, mit 34:33 gegen Serbien, mit 37:21 gegen Algerien, mit 39.19 gegen Argentinien und mit 33:26 gegen die Niederlande. Damit war der Einzug ins Viertelfinale sicher und die Niederlage mit 26.28 gegen Norwegen konnten den Deutschen nichts mehr anhaben.
Ähnlich sah es für Ägypten aus. Sie gewannen in der Gruppenphase mit 31:22 gegen Kroatien, mit 30:19 gegen Marokko, mit 35:16 gegen die USA, mit 33:28 gegen Belgien und mit 26:22 gegen Bahrain. Gegen Dänemark verloren sie schließlich mit 25:30, was aber für den Einzug ins Viertelfinale keine Rolle mehr spielte.
Im Viertelfinale musste Deutschland gegen Frankreich antreten, das Land, das bisher die meisten Weltmeistertitel überhaupt erringen konnte und amtierender Olympiasieger im Handball ist. Lange konnten die deutschen Handballer gut mithalten und lagen zu Anfang deutlich in Führung. Zur Pause hatten die Franzosen bereits aufgeholt und mit einem 16:16 ging es in die zweite Halbzeit. Bald überholte Frankreich Deutschland deutlich und das Spiel endete schließlich mit einem 35:28 Sieg für Frankreich.
Auch der Afrikameister Ägypten konnte sich im Viertelfinale nicht behaupten und verlor mit 22:26 gegen den Gastgeber Schweden. Bereits zur Pause lagen die Ägypter mit 9:14 zurück und mussten sich später endgültig geschlagen geben.
In der Platzierungsrunde gestern Nachmittag trafen dann Deutschland und Ägypten aufeinander. In einer regelrechten Zitterpartie konnte Deutschland das Spiel nach der ersten Verlängerung mit 35:34 für sich entscheiden und spielt nun am Sonntag gegen Norwegen um Platz 5.
Das Geheimnis von 10 mumifizierten Krokodilen wurde entschlüsselt
Als Archäologen bei der Ausgrabung eines unberührten Grabes in Qubbet al-Hawā am westlichen Nilufer ein Versteck mit mumifizierten Krokodilen entdeckten, war das eigentlich keine Überraschung. Es gab bereits häufiger solche Funde, denn in der Antike war es üblich, tote Tiere als heilige Opfergaben, Nahrung für das Jenseits oder Inkarnationen bestimmter Gottheiten aufzubewahren. Krokodile zum Beispiel wurden mit Sobek in Verbindung gebracht, dem Schöpfer des Nils und mächtigen Fruchtbarkeitsgott.
Bei näherer Betrachtung stellte das Team jedoch fest, dass die Reptilien auf eine andere Art und Weise konserviert worden waren als die meisten mumifizierten Krokodile. Die zehn Krokodile hat man ohne Harz oder Ausweiden der Überreste mumifiziert.
Es scheint sich bei den gefundenen Mumien um Nilkrokodile und Westafrikanische Krokodile mit einer Länge von 1,80 m bis 3,50 m zu handeln. Die Tiere wurden möglicherweise anderswo in Sandgruben begraben, um sie natürlich zu mumifizieren, bevor sie exhumiert und um das fünfte Jahrhundert v. Chr. nach Qubbat al-Hawā gebracht wurden.
Da Insekten vor langer Zeit fast alle Binden gefressen, mit denen die Krokodile eingewickelt waren, enthielten die Mumien weder Harz noch Leinen. So konnten die Forscher sie direkt und ohne spezielle Technologien wie Röntgen oder CT-Scans untersuchen. Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass die alten Ägypter Krokodile für die Mumifizierung von der Jagd mitbrachten. Dies geschah zusätzlich zu den bisher bekannten Beschaffungsmethoden wie der Bergung von Kadavern oder der Aufzucht von Tieren für eine geplante Opfergabe. Interessanterweise wies keines der Qubbat al-Hawā-Krokodile Verletzungen auf, die mit einem gewaltsamen Tod in Verbindung gebracht wurden. Die gefundenen Reptilien könnten durch Ertrinken, Ersticken oder einen zu langen Aufenthalt in der Sonne getötet worden sein.
Bisher wurden die 10 Krokodile zwar nur vorläufig datiert und die vertretenen Arten identifiziert, man hofft aber, diese Ergebnisse in naher Zukunft durch Radiokohlenstoff- und DNA-Tests zu bestätigen.
Der Januar endet mit viel Sonnenschein
Der Januar endet mit viel Sonnenschein. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Der Januar endet mit viel Sonnenschein, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort,