Der letzte Wochenrückblick im Oktober
29.10.2022
Unsere Woche im Samstagsrückblick
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Tauchausfahrten einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Eine weitere Woche am Roten Meer ist vorüber. Was war los in Hurghada und anderswo? Hier ist unsere Woche im Samstagsrückblick:
Unterwegs mit der Bahlul im Süden und schöne Touren rund um Hurghada
Fröhlich und mit wenig Wind zogen wir ins letzte Wochenende. Alles war möglich und da nutzten wir aus! Die einen zog es nach Norden, wo sie schöne Tauchgänge in Umm Gamar und Shaab Rur machten. Die anderen bevorzugten den Süden und hüpften bei Ras Disha ins Wasser und erkundeten auch mal wieder Abu Hashish. An der Balena gings im Anschluss auf Kleintiersuche und schließlich fanden sich alle wieder bestens gelaunt bei einem schönen kalten Getränk in unserer scuBAR ein. Das gesamte Wochenende waren wir in allen Richtungen unterwegs und besuchten natürlich auch mal den kleinen Anglerfisch bei Fanadir.
Der Wochenstart war gleichzeitig der Auftakt einer ganzen Reihe von Minisafaris und Sondertouren mit unserem Flaggschiff, der Bahlul. Am Montagmorgen stachen wir gleich für einen Minisafari rund um Hurghada in See. Ganz entspannt erkundeten wir erstmal die wunderschönen Ergs bei Shaab Iris und Shaab Samir, bevor es weiterging nach Fanadir. Hier machten wir unseren Nachttauchgang und erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Bei Sonnenaufgang machten wir den Early Morning Dive in Shaab Rur und zogen dann via Umm Gamar weiter nach Shaab Pinky, bevor es wieder heimwärts ging.
Nach einer Nacht im heimischen Hafen fuhr die Bahlul dann gleich wieder los, Richtung Safaga. Beim Panorama Reef und in Abu Kafan verbrachten wir zwei herrliche Tage mit sechs wunderschönen Tauchgängen.
Wer nicht mit in den Süden wollte, der machte sich auf in den Norden nach Abu Nuhas. Diesmal besuchten wir neben der Giannis D auch die Carnatic und genossen das wunderbare Lichtspiel, das dieses alte Wrack bietet.
Und weil es so schön war, machten wir uns mit wechselnder Besetzung gleich wieder auf nach Abu Kafan und ans Panorama Reef, diesmal für eine XXL-Tagestour. Wieder begrüßte uns die Schildkröte ganz herzlich und wir haben ihr versprochen – Wir kommen bald zurück!
Langstreckenschwimmer Lewis Pugh hat Hurghada erreicht
Wie wir bereits letzte Woche berichteten, war der britisch-südafrikanische Langstreckenschwimmer und Meeresschützer Lewis Pugh die letzten zwei Wochen im Roten Meer unterwegs, um im Vorfeld der COP27 in Sharm el-Sheikh auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen.
Pughs Mission im Roten Meer startete am 11. Oktober bei Tiran auf Saudi-Arabischem Hoheitsgebiet. Von hier aus schwamm er via Sharm el-Sheikh und Ras Mohamed über die Straße von Gubal in Richtung Hurghada. Am Mittwoch war es dann soweit. Nach 16 Tagen und 123 Kilometern erreichte er die neue Marina in Hurghada. Hier hat man ihn mit großem Applaus empfangen. Anfänglich noch mit spiegelglatter See, musste er dann einen Großteil der Strecke mit Wind und Wellen kämpfen. Wir ziehen den Hut vor dieser absolut großartigen Leistung! Lewis Pugh wird nun von Hurghada aus nach Sharm weiterreisen, um an der Klimakonferenz teilzunehmen.
Ebenfalls auf dem Weg nach Sharm el-Sheikh ist das berühmte Schiff der Umweltorganisation Greenpeace, die Rainbow Warrior. An Bord des Schiffes sind junge Klimavertreter aus dem Nahen Osten und Nordafrika. Über Alexandria und Port Said segelte die Rainbow Warrior zunächst durch den Suezkanal und dann an der Küste entlang durchs Rote Meer. Am letzten Dienstag ist sie schließlich in Hurghada angekommen und liegt hier momentan vor Anker.
All dies geschieht im Vorfeld der COP27, die Anfang November in Sharm el-Sheikh beginnt, wo die Jugendleiter an den Aktivitäten der Klimakonferenz teilnehmen werden. Ihr Wunsch ist, dass das Thema Klimagerechtigkeit ganz oben auf die Tagesordnung des 27. UN-Klimagipfels steht.
Die jungen Leute an Bord haben kürzlich an einem einwöchigen Camp für Klimagerechtigkeit in Tunesien teilgenommen, das fast 400 Jugendliche und Klimaschützer aus dem globalen Süden zusammenbrachte. Die Schiffstour von „United for Climate Justice“ soll eine Plattform für die Klimaschützer bieten, die in einigen der am stärksten von der Klimakrise betroffenen Regionen der Welt leben.
Verschollen geglaubter Sternenkatalog wurde wiederentdeckt
Vor mehr als 2.000 Jahren zeichnete der griechische Astronom Hipparch die genaue Position von so vielen Sternen und anderen Himmelsobjekten auf, wie er sehen konnte. Er notierte seine Sichtungen im sogenannten Sternenkatalog. Historiker haben immer geglaubt, dass der Sternenkatalog verloren gegangen ist. Es gab bisher nur Hinweise auf dessen Existenz in anderen Schriftstücken.
Ein altes Manuskript aus dem Katharinenkloster im Sinai, das „Codex Climaci Rescriptus“, welches christliche Texte enthält, entpuppte sich nun jedoch als Sensation. Das Dokument ist ein „Palimpsest“, das bedeutet, sein ursprünglicher Text wurde gelöscht und überschrieben. Mithilfe modernster Multispektralbildtechnik konnten jetzt die ursprünglichen Texte wieder sichtbar gemacht werden. Die Technik kann winzige Hinweise auf Pigmente sowie versteckte Zeichnungen oder Schriften unter verschiedenen Farb- oder Tintenschichten aufdecken und so konnte ein Fragment der verloren geglaubten ältesten vollständigen Sternenkarte der Geschichte entdeckt werden.
Historiker gehen heute davon aus, dass Hipparch einen seitenlangen Text geschrieben hat, in dem die Koordinaten der Sterne des Sternbilds Corona Borealis, der nördlichen Krone, eingezeichnet sind. Die Erde dreht sich langsam um ihre Achse, ein Phänomen, das als Präzession bekannt ist. Das bedeutet, dass sich bestimmte Sterne am Nachthimmel mit der Zeit verschieben. Mit diesem Wissen konnten die Forscher rückwärts arbeiten und feststellen, wann Hipparch die Notizen aufgeschrieben hat. Ihre Berechnungen wiesen auf das Jahr 129 v. Chr. hin, was dem Zeitraum entspricht, in dem Hipparch arbeitete.
Hipparchs Dokument stellt nach Ansicht der Historiker den ersten Versuch dar, die genauen Positionen der Sterne zu messen. Da Teleskope noch nicht erfunden waren, mussten Hipparch und andere frühe Astronomen mit weniger ausgefeilten Werkzeugen auskommen, was die Genauigkeit seiner Koordinaten umso beeindruckender macht.
Vor der Entdeckung von Hipparchs Notizen war der früheste bekannte Sternenkatalog der Almagest des Astronomen Claudius Ptolemäus, der im zweiten Jahrhundert n. Chr. geschrieben wurde – etwa 300 Jahre später.
Große Feierlichkeiten anlässlich des Sonnenfestes in Abu Simbel
Rund 4.000 ausländische und einheimische Besucher versammelten sich am vergangenen Samstag bei Sonnenaufgang am König-Ramses-II-Tempel in Abu Simbel in Assuan, um die spezielle Sonnenausrichtung zu beobachten. Dies ist ein astronomisches Phänomen, das zweimal im Jahr – am 22. Februar und am 22. Oktober – stattfindet.
Die Tempel von Abu Simbel, darunter zwei beeindruckende Tempel von König Ramses II. und seiner Gemahlin Nefertari, gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. In den 1960er Jahren wurden beide Tempel im Rahmen einer groß angelegten Rettungsaktion an einen anderen Ort verlegt, um die Tempel vor dem Bau des Staudamms und der Überflutung des Nassersees zu retten. Die aktuellen Daten der Ausrichtung sind einen Tag später als das ursprüngliche Datum vor der Verlegung.
Bereits am Abend vor dem Ereignis begann die Veranstaltung. Folkloregruppen führten Lieder und Tänze in traditionellen Kostümen und die Feier erstreckte sich bis zum Sonnenaufgang des nächsten Tages.
Während des Ereignisses dringen die Sonnenstrahlen in das Heiligtum des Tempels ein und beleuchten drei der vier Statuen, die König Ramses II. und den Gottheiten Amun-Re und Re-Hur-Akhty darstellen. Der Gott der Finsternis Ptah bleibt durchwegs im Schatten. So soll seine Verbindung zur Unterwelt symbolisiert werden. Das sogenannte „Sun Alignment“ begann um 5:53 Uhr morgens und dauerte fast 20 Minuten. Für den Transport der Besucher den archäologischen Stätten wurden diesmal erstmalig umweltfreundliche Fahrzeuge eingesetzt. Diese sind ein Teil eines umfassenderen Projekts zur Verbesserung der Dienstleistungen für Besucher von Museen und archäologischen Stätten in ganz Ägypten.
Während der Feierlichkeiten hat man dieses Mal auch eine Sensibilisierungskampagne zum Klimawandel in mehreren Sprachen organisiert. Dies ist Teil der Aktivitäten der Initiative „Unser Land ist Gastgeber der COP 27“, die vom Arabischen Büro für Jugend und Umwelt (AOYE) ins Leben gerufen wurde. Die Kampagne richte sich an die ausländischen und ägyptischen Teilnehmer an den Feierlichkeiten.
Wir schauen zurück auf die Woche
Das war: Wir schauen zurück auf die Woche. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Wir schauen zurück auf die Woche, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Sven Kahlbrock, Afonso Campos