Eine fast schon sommerliche Woche in Ägypten

02.04.2022

Eine fast schon sommerliche Woche am Roten Meer

Eine fast schon sommerliche Woche in Ägypten

In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Tauchausfahrten einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Was war los in Ägypten vergangene Woche? Hier kommt unser Rückblick auf eine fast schon sommerliche Woche in Ägypten:

Eine fast schon sommerliche Woche in Ägypten

Ein kurzer Trip nach Abu Nuhas und weniger Wind bescherte großes Tauchvergnügen

„Es war ein schöner Morgen mit weniger Wind als die letzten Tage“, so begann das letzte Wochenende. Noch war der Wind frisch und ein Pulli am Morgen eine gute Wahl, doch die Sonne strahlte schon sehr kräftig vom Himmel. Man konnte bereits im T-Shirt die Mittagspause verbringen und sich seine Portion Wärme abholen. Eine Super Sicht machte die Tauchgänge bei Carlson’s Corner und Shaab Dorfa zu einem reinen Vergnügen, das sich durch die Sichtung eines riesigen Federschwanzrochens noch steigerte.

Am nächsten Tag ging es mit Sonnenschein weiter und bereits stattlichen 24 Grad im Schatten. Schnell nochmal ein Ausflug nach Shaab Dorfa zu unserer Hai-di und zusätzlich noch ein paar große Rochen abgreifen, bevor deren Saison um ist und wir wieder bis nächsten Winter warten müssen. Und da waren sie auch schon, zwei Federschwanzstechrochen und zwei Leopardenstechrochen, die auf uns warteten. Bei Shaab Sabina hatte Klemens dann seinen 500. Tauchgang und so endete dieser wundervolle Tag. 

Bei Abu Galawa gab es eine schöne Überraschung für unsere neu angekommenen Gäste. Eine spanische Tänzerin präsentierte sich bei hellem Tageslicht und als ob das schon nicht ein Highlight wäre, gab es noch einen Adlerrochen, einen Federschwanzrochen und einen Mangrovenstechrochen obendrauf. So kann ein Urlaub beginnen!

Immer wärmer wurde es Tag für Tag und die 24 Grad vom Wochenstart mutierten flugs zu 28 Grad in der Wochenmitte. Der Wind war auch schon so weit untern, dass wir einen Ausflug nach Abu Nuhas wagen konnten. Unsere Wrackfans inspizierten die Giannis D ausgiebig und waren begeistert. Mittags wurde es wieder etwas windiger, deshalb fand der zweite Dive dann bei Umm Gamar statt. 

Eine riesige Überraschung gab es am Donnerstag, als plötzlich unsere Bahlul im Hafen lag und ihre erste Ganztagesfahrt nach dem Trockendock absolvierte. Die Gäste waren begeister und gut gelaunt gings aufs Rote Meer. 

 

Unsere Bahlul kehrt vom Trockendock zurück ins Wasser

Nach über zwei Jahren war es endlich so weit! Unser persönlicher Walhai, die Bahlul (arabisch für Walhai), durfte aufs Trockendock, wurde rundum wieder hübsch gemacht und auf den neuesten Stand gebracht. Normalerweise gehen alle unsere Boote einmal im Jahr, meist im Januar und Februar ins „Kosmetikstudio“ Trockendock und werden dort repariert und bekommen einen neuen Farbanstrich, damit sie auf dem Roten Meer wieder schön leuchten. Das ist auch nötig, denn Wind, Sonne und Salzwasser fordern ihren Tribut. 

Letztes Jahr war es durch die Corona Pandemie mit ihren sämtlichen Einschränkungen nicht möglich, unsere Schiffe überholen zu lassen. Das haben wir aber nun nachgeholt und eins nach dem anderen wurde generalüberholt und wieder richtig hübsch gemacht.

Als letztes Boot in der Reihe war schließlich die MS Bahlul dran. Fast einen Monat lang haben viele fleißige Hände gebohrt, geschraubt, gesägt, lackiert, geputzt und alle Schäden beseitigt. Jetzt sieht unser größtes Schiff wieder aus wie neu. Wunderschön blau leuchtet ihr Rumpf und der Rest glänzt in strahlendem Weiß. Doch nicht nur außen, auch innen hat sich einiges getan. Die Bahlul hat eine nagelneue Edelstahl-Küche bekommen und neue Polster schmücken die Bänke. Auch die Kabinen wurden runderneuert und die Aircondition wurde erweitert.

Der Wasserkontakt - ein ganz besonderer Moment

Ein ganz besonderer Moment ist es, wenn alles fertig ist und das Schiff bereit, zu Wasser gelassen zu werden. Zunächst kommt der Schlitten unter den Rumpf. Dann werden Balken hinter dem Schiff verteilt und mit etwas Öl versehen, damit der Schlitten besser gleitet. Stück für Stück wird die Prozedur wiederholt und das Schiff auf dem Schlitten langsam in Richtung Meer gezogen. Mithilfe eines Baggers erreicht man die richtige Position. Das ist manchmal ganz schön tricky, denn auf dem Trockendock geht es gern mal eng zu.

Schließlich hat das Schiff seine endgültige Position erreicht und „schwebt“ quasi mit dem Heck über dem Wasser. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. Die letzten Balken werden entfernt und dann macht es Schwups – und das Boot gleitet rückwärts ins Wasser. Bei unserer Bahlul hat das auch dieses Mal wieder wunderbar funktioniert. Schnell und elegant glitt sie ins kühle Nass, drehte sich flugs um und verließ stolz das Trockendock in Richtung Tauchbasis. Dort bekam sie noch ihren Schriftzug und ein paar Kleinigkeiten mussten noch erledigt werden. Jetzt ist sie bereit für neue Abenteuer. Wir freuen uns schon auf die kommenden Tage, wenn unser Walhai wieder aufs Rote Meer hinausfährt.

Eine fast schon sommerliche Woche in Ägypten

Großangelegter Diebstahl von Seegurken im Roten Meer

Die staatliche Umweltschutzpolizei hat am Roten Meer hat einen Tierhändler festgenommen, der versucht hatte, Dutzende von Seegurken aus dem Land zu schmuggeln. Man stellte fest, dass der Verdächtige die Seegurken gesammelt und auf einem Dach getrocknet hatte. Die Regierung hat einen Umweltbericht in Auftrag gegeben, um den Schaden zu bewerten, der durch diese Tat entstanden ist.

Seegurken gelten als stark gefährdete Tiere und werden häufig für medizinische Zwecken zu hohen Preisen verkauft. Sie werden in der pharmazeutischen Industrie zur Behandlung verschiedener Krankheiten, einschließlich Tumoren, eingesetzt. In jüngster Zeit wurde ihr pharmazeutischer Nutzen jedoch infrage gestellt. In der traditionellen chinesischen Medizin werden Seegurken vor allem gegen Müdigkeit, Verstopfung und – wie es bei geschmuggelten Tieren oder Tierteilen, die man als „phallisch“ bezeichnen könnte, häufig der Fall ist – gegen Impotenz eingesetzt.

Die Seegurke, die meist auf dem Meeresgrund zu finden ist, spielt eine wichtige Rolle bei der Reinigung des Meerwassers. Sie hat einzigartige biologische Merkmale. Wenn sie sich verteidigen muss, spuckt sie ihre inneren Organe aus und schlägt ihre Feinde damit in die Flucht. Ägypten gehört zu den Ländern, die ein Jagdverbot für Seegurken erlassen haben. Die große Nachfrage nach ihr, insbesondere in ostasiatischen Ländern, führte dazu, dass die seltene Seegurke auf die Liste der gefährdeten Arten gesetzt wurde, und verschiedene Länder erließen Gesetze zum Verbot ihrer Jagd, darunter Ägypten.

Seegurken sind Stachelhäuter mit weichen, röhrenförmigen Körpern, die ihrem namensgebenden Gemüse ähneln. Sie sind eine ungewöhnliche und teils nicht besonders attraktive Tierart, spielen aber eine wichtige Rolle in den Ökosystemen der Ozeane. Sie ernähren sich von den Ablagerungen im Sediment und tragen so zur Wiederverwertung von Nährstoffen bei. Seegurken scheiden Stickstoff, Ammoniak und Kalziumkarbonat aus, die für Korallenriffe von großer Wichtigkeit sind. Ihre Ernährung trägt auch dazu bei, die durch menschliche Aktivitäten verursachte Versauerung der Meere zu verlangsamen. 

Fünf 4.000 Jahre alte bemalte Gräber in der Nähe von Kairo entdeckt

In der altägyptischen Nekropole Sakkara in der Nähe von Kairo haben Archäologen kürzlich fünf bemalte Gräber ausgegraben. Das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer teilte mit, dass bei einer kürzlichen Ausgrabung von Grabschächten die Gräber zusammen mit mehr als 20 Sarkophagen, Spielzeug, Holzbooten, Masken usw. gefunden wurden. Die Gräber sind mindestens 4.000 Jahre alt und stammen aus dem Alten Reich und der Ersten Zwischenzeit. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte „dunklen Periode“ der altägyptischen Geschichte, als das Regime des Alten Reiches zusammenbrach und politische Instabilität zur Zerstörung von Denkmälern, Kunstwerken usw. führte. Aus dieser Zeit ist daher nicht viel erhalten geblieben.

Diese Gräber sind jedoch gut erhalten und besonders schön dekoriert, mit zusätzlichen kleinen Statuen und Töpfen. Einige der Malereien stellen vermutlich Speiseopfergaben dar. Die Gräber, die sich in der Nähe der Pyramide von König Merenre I. befinden, gehörten vermutlich hochrangigen Beamten und Hofberatern. Zwei von ihnen konnten identifiziert werden. Bei dem einen handelt es sich um einen hohen Beamten namens Iry, zu dessen Grab ein Sarkophag aus Kalkstein gehört. Das andere wurde von einer Frau namens Petty bewohnt, die sowohl Priesterin der Hathor als auch eine Art Kosmetikerin für Menere I. war. Menere I. soll der Vater von Pepi II. sein, dem bedeutendsten Pharao dieses Zeitalters, dessen Herrschaft mehr als 90 Jahre gedauert haben soll.

Die ägyptische Regierung hat in den letzten Monaten aktiv Ausgrabungen in Sakkara durchgeführt. Im November gab das Ministerium für Tourismus und Altertümer bekannt, dass es in Sakkara das Grab eines Schatzmeisters des Pharaos Ramses II. aus dem Neuen Reich gefunden hat, das mehrere intakte Wandmalereien enthält.

Diese jüngsten Entdeckungen fallen in den Rahmen der Regierungskampagne „Folge der Sonne“, mit der Touristen angezogen werden sollen, um die bekannten und neu entdeckten archäologischen Wunder des alten Ägypten zu besichtigen.

Eine fast schon sommerliche Woche in Ägypten

Eine fast schon sommerliche Woche in Ägypten. Das war unsere Rundschau auf die Woche aus Hurghada. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.

Eine fast schon sommerliche Woche in Ägypten, Hurghada, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Wikipedia.Roland Unger