Auch heute vom Roten Meer: Der Rückblick
27.11.2021
Auch heute vom Roten Meer: Der Rückblick
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Diving Trips einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Auch heute vom Roten Meer: Der Rückblick!
Ein Walhai beim Tauchen, mit unserem "Walhai" auf Wracktour und Jubilare
Mit herrlichem Tauchwetter starteten wir in die neue Woche. Das hieß natürlich – auf in den Norden! Für das eine oder andere Boot ging es auch ans Carless Reef. Für viele Taucher ist dies eines der schönsten, wenn nicht das schönste Riff im Umkreis von Hurghada. Die Möglichkeiten hier sind vielfältig und so wurde auch getaucht. Südplateau, Nordplateau, Drift am Drop Off, flache Tauchgänge bei den beiden Hauptblöcken. Besser können Tauchgänge nicht sein!
Ein Walhai war der Star der letzten Woche! Er hatte richtig Spaß mit unseren Tauchgästen und wollte gar nicht mehr aufhören, mit ihnen gemeinsam zu tauchen und zu schnorcheln. Ein einzigartiges Erlebnis! Am selben Tag war unser hauseigener Walhai, die Bahlul, unterwegs zur Thistlegorm. Das Wetter bescherte ihnen eine ruhige Fahrt und so hatten unsere Gäste zwei wunderbare Tauchgänge, um das Wrack ausgiebig zu erkunden. Die Strömung war zwar etwas sportlich, aber bot eine gute Gelegenheit, sich auf das Innere des spannenden Kriegsschiffes zu konzentrieren.
Ein besonderes Highlight in der Wintersaison sind ja die großen Rochen. So tummeln sich neben den imposanten Federschwanz-Stechrochen auch vermehrt Adlerrochen an den verschiedenen Tauchplätzen. Mal war einer allein unterwegs, mal gab es gleich mehrere zusammen. Nicht nur in Shaab Pinky, auch in Shaab Dorfa, bei Ham Ham und in Fandira wurden die eleganten Tiere in der letzten Woche gesichtet. In Fandira kam sogar noch ein Leopardenhai dazu. Immer wieder ein toller Anblick!
Natürlich möchten wir auch in dieser Woche unseren Jubilaren und Geburtstagskindern noch einmal gratulieren. Beim 2. Tauchgang in Abu Hashish am Mittwoch feierte Manfred seinen 500. Tauchgang. Gleichzeitig, auf der Noras, bekam Henry eine Geburtstagstorte überreicht. Seinen 1000. Tauchgang machte er aber erst am nächsten Tag, dafür hatte er sich unser wunderschönes Hausriff ausgesucht. Alles in allem war es eine Tauchwoche, wie man sich wünscht, mit einem Riesen-Hai-Light!
Ein Walhai ging auf Tuchfühlung und begeisterte alle
Letzte Woche wurde für einige unserer Gäste ein Traum wahr. Sie tauchten und schnorchelten ausgiebig mit einem Walhai und werden lange davon schwärmen. Wir haben uns den großen Kollegen mal näher angeschaut!
Der Walhai ist der größte Hai und der größte Fisch überhaupt. Er gehört zu den Ammenhaien, ist also quasi ein Verwandter des Leopardenhais von Fandira. Man trifft ihn in Küstennähe und auch weit draußen im offenen Meer. Er ernährt sich von Plankton und anderen Kleinstlebewesen, die er durch Ansaugen des Wassers herausfiltert. Ein Walhai kann bis 14 Meter lang werden, der Durchschnitt liegt bei ca. 6,5 Meter. Männchen wachsen anfangs schneller, die Wachstumskurve flacht dann aber ab. Ausgewachsene Walhai-Männchen werden ca. 8 bis 9 m groß. Weibchen hingegen wachsen langsamer, aber stetiger und können wahrscheinlich knapp 14 Meter erreichen.
The Walhai hat ein endständiges Maul mit ca. 3600 kleinen Zähnen in mehr als 300 Reihen. Walhaie haben fünf Kiemenspalten, zwei Rückenflossen sowie Brust- und Schwanzflossen. Mit bis zu 15 cm hat er die dickste Haut aller Lebewesen weltweit.
Am wohlsten fühlt sich der Walhai bei einer Wassertemperatur von 21 bis 25 °C. Man findet ihn weltweit in fast allen warmen, tropischen und subtropischen Meeren. Man könnte sagen, je planktonreicher das Wasser ist, desto größer ist die Chance, einen Walhai anzutreffen. Er wandert häufig von der Küste ins offene Meer und zurück. Männchen legen dabei weite Strecken zurück, Weibchen sind nicht so weit unterwegs, sie scheinen ihrem Geburtsort treu zu sein. Manchmal werden regelrechte Hai-Partys beobachtet, bei denen sich immer wieder bis zu 400 Tiere treffen.
Walhaie filtern neben Plankton auch kleine Fische und andere Meeresbewohner aus dem Wasser. Der Walhai pflanzt sich erst im Alter zwischen 10 und 30 Jahren fort und kann bis zu 100 Jahre alt werden. Er gehört leider zu den bedrohten Tieren.
Die Allee der Sphinxen wurde pompös wiedereröffnet
Nach insgesamt mehr als 70 Jahren Renovierung mit Unterbrechungen, hat Ägypten am Donnerstag endlich die 3.000 Jahre alte Allee der Sphinxen in einer glanzvollen Zeremonie (sehenswert!) für die Öffentlichkeit freigeben.
Die gesamte Strecke der 2,7 km langen und etwa 76 Meter breiten Allee mit ihren charakteristischen Sphinxen und widderköpfigen Statuen an beiden Seiten verband den Karnak-Tempel mit dem Luxor-Tempel schon in der antiken Stadt Theben. Der Bau der Sphinxen-Allee begann in der Zeit des Neuen Reiches und wurde ca. 370 v. Chr. abgeschlossen. Die erste Spur der Allee wurde 1949 gefunden, als der ägyptische Archäologe Mohammed Ghoneim acht Statuen in der Nähe des Luxor-Tempels entdeckte. Von 1958 bis 1961 wurden 17 weitere Statuen und von 1961 bis 1964 55 Statuen ausgegraben – alle in einem Umkreis von 250 Metern. Von 1984 bis 2000 wurde schließlich der gesamte Verlauf des Weges festgelegt, sodass es den Ausgräbern überlassen blieb, den Weg freizulegen.
Mehrere Jahre Stillstand durch Umbruch in Ägypten
Einfach war das jedoch nicht. Die politischen Unruhen nach dem Aufstand in Ägypten im Jahr 2011 erschwerten die Bemühungen um die Fertigstellung des Restaurierungsprojekts zusätzlich und brachten es für mehrere Jahre zum Stillstand, bevor es 2017 wieder aufgenommen wurde. Von 2017 bis 2021 wurden die letzten 20 oder 25 % der Straße ausgegraben.
Die meisten der ursprünglich knapp 1.300 Statuen in der Allee sind wiedergefunden worden. Die ersten zeigen einen Löwenkörper mit Widderkopf und wurden während der Regierungszeit des Herrschers des Neuen Reiches, Tutanchamun, auf einer Fläche von ca. 300 Metern zwischen dem Karnak-Tempel und dem Bezirk von Mut errichtet.
Die zweite Form ist eine vollständige Widderstatue, die während der Herrschaft von Amenhotep III. aus der 18. Dynastie in einem abgelegenen Gebiet errichtet wurde, bevor sie später in den Tempel von Khonsu im Karnak-Komplex gebracht wurde.
Die dritte Form, die den größten Teil der Statuen ausmacht, ist die einer Sphinx (ein Löwenkörper und ein menschlicher Kopf). Diese Statuen erstrecken sich über etwa 1,6 km vom Bezirk der Mut bis zum Luxor-Tempel. Sie wurden während der Amtszeit von Nectanebo I. errichtet.
Äygpten behält den 2. Platz als beliebtestes Tauchreiseziel weltweit
Ägypten hat bei der Wahl zum besten Tauchreiseziel des Dive Magazine UK (Das englische Pendant zur deutschen TAUCHEN) den zweiten Platz in der Sparte ‘beste Tauchreiseziele der Welt’ belegt. Insgesamt standen 108 Länder zur Auswahl. Das klare Wasser, die farbenfrohen Korallenriffe und die wunderschönen Meereslebewesen gaben den Ausschlag für die Wahl.
Seit 2019 belegt Ägypten den 2. Platz nun schon das dritte Jahr in Folge. Dieses Jahr hat es die Position mit einem deutlich höheren Prozentsatz der Stimmen als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in der Vergangenheit eingenommen. Von den insgesamt 108 verschiedenen Zielen, nach Ländern zusammengefasst, erhielt Ägypten knapp 17 % der Gesamtstimmen, mehr als die Hälfte der 30 % vom Gewinner Indonesien.
Ägyptens Erfolg ist umso bemerkenswerter, da sich das Land noch von einem massiven Rückgang des Tourismus in den vorangegangenen vier Jahren erholt und zusätzlich auch noch mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen hat. Der Erfolg des Landes in den letzten Jahren ist auch auf die unglaubliche Loyalität seiner Besucher zurückzuführen, die Jahr für Jahr zu den Tauch-Hotspots in Sharm El Sheikh, Hurghada, Dahab und Marsa Alam zurückkehren. Dazu kommt noch eine große Auswahl an exzellenten Tauchsafari-Routen.
Man sagt, Ägypten legte einst den Grundstein für den Tauchtourismus. Das Rote Meer bietet für jeden etwas, vom einfachen Einsteigertauchen bis hin zum anspruchsvollen Tauchen für Fortgeschrittene und Profis. Von strömungsfreien Riffen bis hin zu kräftigen Strömungen ist alles dabei. Von ganz kleinen Tieren bis hin zu riesigen Meeresbewohnern bekommt jeder Taucher das zu sehen, was er am Liebsten hat. Das alles nur einen Katzensprung vom europäischen Festland entfernt. Ein Teil der Anziehungskraft Ägyptens ist zweifellos seine günstige Lage. Aber das ist wohl nur zum Teil ein Grund für die Wahl. Wichtiger noch sind die wunderbare Unterwasserwelt und der gut ausgebaute Tourismus des Landes. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!
Auch heute vom Roten Meer: Der Rückblick
Auch heute vom Roten Meer: Der Rückblick. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Auch heute vom Roten Meer: Der Rückblick, Rotes Meer, Hurghada, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Photo by Taylor Heery on Unsplash