Beim Schiffsfriedhof gab es einen Walhai

04.03.2023

Sondertour - Abu Nuhas

Tauchplatz 1: Giannis D.
Tauchplatz 2: Chrisoula K.

„Nicht nur Menschen, auch Schiffe sterben. Die Krankheiten, an welchen diese zu Grunde gehen, heißen Sturm, Brandung und Riff“, war im Neuen Wiener Tagblatt vom 22. Juli 1886 zu lesen. Ein derartiges Riff, das gleich mehrere Opfer forderte, ist Abu Nuhas - der wohl berühmteste Schiffsfriedhof im Roten Meer und das Ziel unserer heutigen Sonderfahrt. Um 8 Uhr stachen wir mit der Bahlul in See und genossen die vielen Annehmlichkeiten an Bord, die Gastfreundschaft der Crew und ein leckeres Frühstück.

Nach zweieinhalbstündiger Fahrt hatten wir unseren ersten Tauchplatz - das jüngste Opfer des „Vaters des Kupfers", Abu Nuhas - erreicht: Die 1983 gesunkene Giannis D. Todesursache: ein Navigationsfehler. Unter Wasser war von Friedhofsstimmung keine Spur; wie bunte Girlanden hingen die, mit Weichkorallen bewachsenen, Taue über dem Deck und um den Schornstein herum tummelten sich Glasfische, wie von einer unsichtbaren Hand geworfene Konfetti. Ein riesiger Panther-Forellenbarsch, zwei Fransen- und ein Buckel-Drachenkopf, eine winzige Pyjama-Nacktschnecke und ein Mini-Seestern erwarteten uns, während einige Buddy-Teams auch den Maschinenraum erkundeten und sich beim Passieren des Schaltkastens hoffentlich an die Anweisung aus Maxls Briefing erinnerten: „Der Letzte macht das Licht aus!“

Nach einer einstündigen Oberflächenpause betauchten manche das Wrack der Chrisoula K. stationär, während andere bei der Kimon M. sprangen und einen Drift-Tauchgang durchführten. Hier wurden wir von einer Fledermausfisch-Familie, Füsilier-Schwärmen und jagenden Makrelen begrüßt. Im Inneren der Chrisoula gab es neben Fliesen Stapeln massenhaft Beilbauchfische zu sehen. Den Vogel schoss jedoch ein Buddy-Team ab, das einem ganz besonderen Fisch begegnete: Einem Walhai! Sensationell. Zurück an Bord war die Begeisterung dementsprechend groß. Vielleicht trifft ja auf havarierte Schiffe dasselbe zu wie auf manche Promis: Totgesagte leben länger! Was für ein unvergesslicher Tag auf unserer Bahlul.

  24°  |     22°

Tauchboot:


Bahlul

Tauchguides:

Maxl


Bernd


Sarah


Marius

Ganztagesfahrt

Tauchplatz 1: Shaab Iris
Tauchplatz 2: Shaab Samir

Einen wunderschönen guten Morgen von der Shahin. Heute machten wir uns auf nach Shaab Iris. Wir waren heute nur eine kleine Gruppe, also ganz familiär und viiiiel Platz auf dem Boot. Nach einem ausführlichen Briefing, sprangen wir voller Vorfreude ins kühle Nass. Dort angekommen bestaunten wir Anemonenfische mit Partnergarnelen, Barrakudas, Buckeldrachenköpfe, juveline Schwarze Schnapper und Leoparden Kammzähner. An manchen Blöcken herrschte geschäftiges Treiben. Auch entdeckten wir eine Graue Muräne, einen großen Krokodilfisch, Langnasen-Korallenwächter, Schwärme an Stachelmakrelen, einen ziemlich grossen Napoleon und zwei süsse Pyjamaschnecken. Dann wärmten wir uns auf und genossen einen leckeren Snack, den uns unsere Crew zubereitet hat. Denn auch heute wurde von unseren Gästen gewünscht, Tauchen-Tauchen-Essen.

In unserer Oberflächenpause machten wir uns auf zu Shaab Samir. Wir entschlossen uns einen stationären Tauchgang zu machen. Unter Wasser abgetaucht sichteten wir auch schon den ersten Buckeldrachenkopf. Hinten bei den Blöcken hatten wir das Glück zwei Adlerrochen zu sehen. Und plötzlich kam uns auch noch ein einsamer Schiffshalter entgegen und umzingelte uns verdächtig. Weiter fanden wir Gestrichelte Seekurken, Schlangensterne, Gebänderte Röhrenwürmer und wunderschöne Füsilierschwärme, die uns umkreisten. Dann lockte uns der Duft der Küche und der Hunger an den Mittagstisch im Salon. Die Crew hat für uns frischen Fisch zubereitet. Wir speisten wie Götter und ließen uns kulinarisch verwöhnen. Nach diesem Festmal machten wir erstmal eine tiefenentspannte und ausgiebige Verdauungs-und Entspannungspause. Später tuckerte die Shahin mit uns wieder in den Hafen zurück. Diesen zauberhaften Tag ließen wir dann gemeinsam auf der Basis ausklingen.

  24°  |     22°

Tauchboot:


Shahin

Tauchguides:

Bibo


Karin

Halbtagesfahrt

Tauchplatz 1: Shaab Tiffany
Tauchplatz 2: Shaab Eshta

Heute Morgen treffen wir uns zum Check in an der Basis. Nachdem wir unsere Ausrüstung gecheckt haben und unsere Tauchfreunde von Blue Water begrüßen können, gehen wir gemeinsam an die Jetty, um auf der Abu Salama an Bord zu gehen. Nach einer kurzen Überfahrt erreichen wir Shaab Tiffany. Bei Sichtweiten von bis zu 35m entdecken wir die Riffbewohner in einer Farbe, Pracht und Vielfalt wie in einem Traum.

Nach einer Stärkung und einem Sonnenbad lösen wir die Leinen und machen an Shaab Eshta fest. Hier begrüßen uns Barrakudas, Steinfische, Meerbarbenschwärme und Wolken von Glasfischen und Beilbauchfischen die das Riff verdunkeln. Kurz: Einfach nur megabombastisch. Somit erreichen wir nach einem gelungen Tag zufrieden unseren Heimathafen und füllen unsere Logbücher mit unseren zahlreichen Entdeckungen.

  24°  |     22°

Tauchboot:


Abu Salama

Tauchguides:

Fabio


Jo


Ahmed