Der erste Rückblick im neuen Jahr
06.01.2024
Der erste Rückblick im neuen Jahr
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Diving Trips einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war etwas los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier kommt der erste Rückblick im neuen Jahr:
Die letzte Minisafari des Jahres und ein schöner Neujahrstauchgang
Weihnachten war vorüber und wir tauchten natürlich auch zwischen den Jahren fleißig ab. Das Wetter war teils fast sommerlich, Wind gab es nur vereinzelt und tagsüber konnten wir uns auf den Booten sonnen. Perfektes Winterwetter in Hurghada also.
Wir nutzten das Ende des Jahre 2023, um noch einmal auf eine schöne Minisafari Richtung Süden zu fahren. Am Freitag hatten wir uns Richtung Panorama Riff aufgemacht und weil das Wetter traumhaft war, blieben wir dort auch zum Nachttauchen. Das ist jedes Mal ein ganz besonderes Erlebnis, weil man nur bei ganz ruhiger See über Nacht dort liegen kann. Alle Taucher waren begeistert von der tollen abendlichen Atmosphäre auf dem Südplateau. Am Samstag ging es dann weiter nach Abu Kafan und für den letzten Tauchgang noch einmal zurück ans Panorama Reef. Ein wahrlich gelungener Ausflug!
Wo kann man das Jahr besser abschließen als am Carless Reef? So dachten sich unsere Gäste und fuhren am Silvestertag in den Norden. Nach dem ersten Tauchgang bei Shaab Rur folgte dann der zweite an einem der buntesten und schönsten Tauchplätze in Hurghada.
Traditionell gab es am Neujahrstag auch dieses Jahr wieder eine Halbtagesfahrt mit nur einem Tauchgang. Mit gelich drei Booten düsten wir gegen Mittag hinaus Norden nach Shaab Iris und Fanadir. Mit vielen Fischen, großen Rochen und bunten Korallen begrüßten unsere Tauchgäste das neue Jahr. Nach einem wunderschönen Tauchgang folgte dann das erste Mittagessen im Jahr 2024 und alle waren bereit fürs neue Tauchjahr.
Einige schöne Tauchgänge im Norden
Am Dienstag machten sich unsere Wrackfans ganz früh auf Richtung Sinai, denn der Pan war, zwei Rauchgänge bei der Thistlegorm zu machen. Der Wettergott jedoch hatte andere Pläne mit unseren Tauchern. Er schickte eine steife Prise übers Rote Meer und so hieß es dann früh am Morgen: Planänderung, wir fahren nach Umm Gamar. Hier gings für den ersten Tauchgang ins Wasser und weil wir ja so früh losgefahren waren, war reichlich Zeit, drei Tauchgänge am Tag zu machen. Auch ohne Thistlegorm war es ein schöner Tauchtag!
Mittwochs fand dann er nächste Versuch statt, die Thistlegorm zu erreichen. Und siehe da, problemlos ging es über die Straße von Gubal und der Wunsch der Wrackfans konnte in Erfüllung gehen. Zwei großartige und entspannte Tauchgänge machten unsere Gäste an der Thistlegorm, bevor es gemütlich wieder mit der Welle nach Hause ging. Das Warten hatte sich in jedem Fall gelohnt!
Mit schönen und relaxten Tauchgängen verabschiedeten wir uns so langsam aus der ersten Woche des neuen Jahres. Die Fans von flachen und bunten Tauchplätzen ging in Abu Galawa auf die Suche nach Fotomotiven. Wer Lust auf etwas tiefere Tauchgänge hatte, der begab sich an der Giftun Inseln zum Driften ins Wasser. Und so ist die erste Woche im Jahr 2024 vorüber und die nächste kann kommen!
Ein spannender Tauchgang an der Hebat Allah
Eine ganz besondere Wracktour unternahmen unsere Taucher unserer Schwesterbasis James & Mac in der letzten Woche. Nach sehr langer Zeit machten sie sich mal wieder auf den Weg, dem Wrack der Hebat Allah einen Besuch abzustatten. Viele werden sich jetzt fragen, was es mit dem bis heute relativ unbekannten Wrack im Tagesgebiet auf sich hat. Wir haben uns die Hebat Allah mal näher angeschaut.
Bei der Hebat Allah handelt es sich um einen kleineren Frachter mit knapp 500 Bruttoregistertonnen. Das 44,5 m lange und 8,5 m breite Schiff wurde 1985 in Frankreich für die ägyptische Regierung gebaut. Ausgestattet war das Frachtschiff mit Dieselmotoren und einer Schiffsschraube für eine Geschwindigkeit von 8 Knoten.
Nachdem die Hebat Allah einige Jahre später nachts bei heftigem Wind auf eine Sandbank vor Hurghada aufgelaufen war, lag sie da lange Zeit und rostete vor sich hin. Die Red Sea Diving Association bekam das Schiffswrack schließlich auf Wunsch Anfang der 2000er-Jahre von seinem damaligen Besitzer Mohamedi Hoeidek zur Verfügung gestellt und begann mit den Vorbereitungen für seine Versenkung. Es sollte das erste künstliche Riff bei Hurghada werden. Wie auch jetzt bei den Militärfahrzeugen, war auch damals schon die Idee, die anderen Tauchplätze durch einen künstlich erschaffenen zusätzlichen Divespot zu entlasten.
Die Natur hat das Wrack erobert
Sämtliches Öl, Diesel, lose Gegenstände und Müll wurden entfernt und Bereiche, in die nicht hineingetaucht werden sollte, wurden gesperrt. Im November 2004 war es dann soweit, die Hebat Allah wurde zwischen Shaab Abu Ramada und Shaab Quais von der Red Sea Diving Association in Zusammenarbeit mit der HEPCA, der ägyptischen Marine und dem Gouverneur des Roten Meeres im Roten Meer versenkt.
Ursprünglich sollte das Schiff in 30 Meter Tiefe aufgestellt werden, um allen Sporttauchern den Zugang zu ermöglichen. Leider hat man es an der falschen Stelle versenkt und es landete stattdessen aufrecht in 46 Metern Wassertiefe im Sand. Die beiden Aufbauten reichen bis zu einer Tiefe von ca. 25 und 15 Metern. Der leere und offene Frachtraum des Schiffes liegt zwischen den Aufbauten und dem vorderen Mast. Er ist leicht zugänglich, genau wie das Steuerhaus und zwei kleine Räume im Rumpf. Nach inzwischen 20 Jahren haben sich etliche Korallen, Kleintiere und auch Fische angesiedelt. Um das Wrack herum tummeln sich etliche Fischschwärme.
Seit November 2005 ist die Hebat Allah bereits ein offizieller Tauchplatz. Da sie so tief liegt, sind die (nicht technischen) Tauchgänge dementsprechend kurz. Die Zeit reicht aber durchaus, um sich einen Überblick zu verschaffen und mal hinein zu schnuppern. Aufgrund seiner Tiefe ist der Tauchplatz ausschließlich für fortgeschrittene Taucher geeignet.
Telefonanbieter erhöhen die Internetpreise
Wie letzte Woche bekannt wurde, erhöhen die ägyptischen Telekommunikationsunternehmen ihre Preise für Handy-Aufladekarten und ausgewählte Prepaid-Tarife erstmals seit 2017 um 10 bis 16 Prozent. Diese neuen Preise traten teils schon in Kraft.
Die Nutzer der vier in Ägypten ansässigen Internetprovider bemerkten teilweise schon einen Anstieg der Kosten für Prepaidkarten. Während die Nutzer von Vodafone noch keine Änderung der Preise für Prepaid-Tarife meldeten, bekamen die Kunden von Orange, Etisalat und WE die Preiserhöhung bereits zu spüren. Die Kunden erhielten in den letzten Tagen Textnachrichten, in denen sie darüber informiert wurden, dass ihre monatlichen Prepaid-Abonnements ab Februar erhöht wurden.
Orange Egypt, Vodafone Egypt, Etisalat Misr und WE sind die vier Unternehmen, die Mobilfunknetze in Ägypten betreiben. Während die ersten drei Anbieter privat geführte Unternehmen sind, handelt es sich bei WE um die staatliche ägyptische Telecom. Die Erhöhungen sollen von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich ausfallen. Laut Berichten wird Orange Egypt den Preis der monatlichen Abrechnungspakete um etwa 16 % erhöhen, ihren Kunden aber dafür zusätzlich kostenlose Daten anbieten. Etisalat wird die Preise um 15 % erhöhen, während WE Preiserhöhungen von 10 bis 15 % für Prepaidkunden vornehmen wird, je nach Größe des Pakets. Vodafone hat seine Kunden ebenfalls bereits über eine kommende Preiserhöhung informiert, allerdings hat man dazu noch keine konkreten Angaben gemacht.
Lokalen Medienberichten zufolge wurden diese Erhöhungen vorgenommen, nachdem die Telekommunikationsunternehmen die NTRA, dringend um die Erlaubnis gebeten hatten, ihre Preisstrukturen zu überarbeiten, da sie trotz hoher Inflationsraten ihre Preise seit Jahren nicht angepasst hatten. Die Nationale Telekom-Regulierungsbehörde (NTRA) ist seit dem Jahr 2003 für die Regulierung und Verwaltung des Telekommunikationssektors zuständig. Sie soll den Wettbewerb zwischen den Betreibern der Branche regulieren und die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen und effizienten Telekommunikationsdiensten im ganzen Land gewährleisten. Hierbei sollen Transparenz, offener Wettbewerb und der Schutz der Kundenrechte berücksichtigt werden.
Unternehmer Sawiris Tuk Tuks in Ägypten durch Elektrofahrzeuge ersetzen
Tuk Tuks begannen sich in den späten 1990er-Jahren in Ägypten zu verbreiten. Zunächst fand man sie in kleinen Dörfern in ländlichen Gebieten, wo die Straßen oft zu schmal für größere Fahrzeuge sind. Langsam machten sie sich auch in den großen Städten breit. Heute ist das Tuk Tuk in Stadtvierteln, die oft durch unbefestigte und unebene Gassen gekennzeichnet sind, ein regelmäßiger Anblick. Es ist ein beliebtes Transportmittel für Bewohner in Gebieten, in die sich Taxis nur selten wagen, wenngleich die Straßen breit genug sind.
Trotz ihrer Verbreitung haben Tuk Tuks nie eine Lizenz erhalten und manchmal werden sie sogar von Kindern gefahren. Es gab in der Vergangenheit zahlreiche Hinweise darauf, dass die Fahrzeuge für kriminelle Aktivitäten genutzt werden, da sie ohne Nummernschilder fahren und daher nicht auffindbar sind. Offiziell sind Tuk Tuks bereits seit Jahren verboten, dennoch sind sie nach wie vor auf den Straßen unterwegs. Geschätzt gibt es drei Millionen der kleinen Fahrzeuge in Ägypten.
Nach einer Entscheidung des Leiters der Kairoer Stadtverwaltung sind Tuk Tuks in Neu-Kairo ebenfalls offiziell verboten. In einer Razzia hat man Tuk Tuks am Fahren in der Stadt gehindert und eine Gruppe von Fahrzeugen beschlagnahmt, wobei die Razzia täglich fortgesetzt wird.Naguib Sawiris, Unternehmer und Vorsitzender von Orascom will nun 150 Millionen US-Dollar investieren, um Tuk Tuks in Ägypten durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen. Er gab kürzlich bekannt, dass er derzeit an einem Projekt arbeitet, bei dem die bestehenden Tuk Tuks, die ein großes soziales Problem darstellen, durch ein anderes Fahrzeug mit Elektromotor ersetzt werden sollen.
In der Vergangenheit gab es bereits ein Projekt, die kleinen Tuk Tuks durch mit Erdgas betriebene Fahrzeuge zu ersetzen. Die Fahrzeugalternative sollte für enge Stellen und nicht normgerechte Straßen geeignet sein und eine Strecke von bis zu 550 Kilometern ohne Nachfüllen zurücklegen können. Umgesetzt wurde das Projekt allerdings nicht.
Der erste Rückblick im neuen Jahr
Das war der erste Rückblick im neuen Jahr. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Der erste Rückblick im neuen Jahr, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Pixabay, Titelbild: Thorsten Rieck