Ein entspannter Start in den Juni
10.06.2023
Ein entspannter Start in den Juni
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Diving Trips einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Wir verabschieden uns aus dem Mai. Hier ist unser Rückblick auf einen entspannter Start in den Juni:
Wracktauchen und eine spannende Minisafari zu den südlichen Tauchplätzen
Am letzten Wochenende starteten wir direkt richtig durch. Ganz früh am Morgen machte sich die Bahlul bereits auf zur Thistlegorm. Das Wetter war super, windstill wie schon die letzten Tage zuvor und so konnten unsere Gäste bereits die lange Anfahrt genießen. Nach einem von Schiffskoch Ahmed gezauberten Frühstück gings erstmal in die Horizontale, vorerst aber ohne Tauchequipment. Am Wrack angekommen, gabs ein Briefing und dann machten sich alle auf, das berühmte Wrack aus dem zweiten Weltkrieg zu erkunden. Zweimal drehten unsere Tauchgäste ihre Runden im Wrack und außen herum, bevor wir uns gemütlich im Sonnenschein wieder auf den Weg nach Hause machten.
Den Sonntag widmenden wir dieses Mal hauptsächlich den kleinen und feinen Riffen rund um Hurghada. Wir erkundeten die kunterbunten Plätze auf dem Magawish Plateau und zogen auch los in den Norden zu Shaab Samir und nach Abu Galawa. Die Sonne fehlte etwas, aber an den flachen Plätzen reichte das Licht allemal aus, um alles zu entdecken, was das Herz begehrt.
Die neue Woche begann gleich mit einem Hammer in Form eines Hammerhais. Unser Tauchlehrer Amr, gerade wieder zu uns zurückgekehrt, feierte quasi seinen Einstand in Shaab Iris mit dieser tollen Sichtung. Alle Gäste waren restlos begeistert und so gerieten die anderen bunten Fische rings herum nur noch zur Nebensache. Welcome back, Amr und auf viele weitere tolle Erlebnisse!
Für die nächsten beiden Tage hatten wir uns etwas besonderes ausgedacht. Der Plan war, auf einer Minisafari im Süden von Hurghada Plätze zu entdecken, die unseren Tauchern weitgehend unbekannt sind. Gesagt, getan, düsten wir los und suchten uns für den ersten Tag Sharm el Rashid und Sharm el Arab aus. Zum Nachttauchen mit Übernachtung machten wir in Shaab Disha fest. Am nächsten Tag haben wir uns rund um Abu Hashish Plätze ausgesucht, die wir selten anfahren. Bei Malak Disha endete schließlich ein traumhafter Ausflug,
Mit einer Fahrt nach Abu Nuhas und einem weiteren Trip zur Thistlegorm verabschiedeten wir uns langsam aus einer großartigen Tauchwoche und freuen uns auf die nächste!
Erneute Warnung vor Regen und Sandsturm in Ägypten
Bereits in der Woche vorher fegte ein massiver Sandsturm über Ägypten und auch in dieser Woche gab es schon wieder eine Warnung vor einer Hitzewelle mit starken Winden und Stürmen. Das staubige Wetter begann am Mittwoch in einigen westlichen Gebieten und breitete sich am Donnerstag und Freitag landesweit auf andere Orte aus.
Man führt das turbulente Wetter auf ein Tief aus der westlichen Wüste zurück, das Sand und Staub aufwirbelt und die Temperaturen landesweit in die Höhe treibt. Die Temperaturen erreichten in Kairo 36 Grad Celsius und in Oberägypten waren es heiße 45 Grad. Alle Bürger, insbesondere diejenigen, die an Atemwegserkrankungen leiden, waren dringend aufgefordert, sich an diesen Tagen nicht dem Wind und dem Sand auszusetzen. Es wurde auch dringend davon abgeraten, bei starkem Wind Autos in der Nähe von potenziell herabfallenden Gegenständen zu parken oder in der Nähe von Werbetafeln oder Bäumen zu fahren.
Ursache für Wind, Hitze und Sandstürme ist der „Chamsin“, auf Arabisch die Zahl Fünfzig. Dies ist ein heißer Wüstenwind, der jedes Jahr durch Ägypten fegt. Der Name basiert darauf, dass er irgendwann innerhalb von 50 Tagen nach der Tagundnachtgleiche am 21. März auftritt. Manchmal aber auch mit etwas Verspätung.
Dieses Mal war es in der letzten Maiwoche besonders heftig. Werbetafeln stürzten ein und der Sturm hat auch Bäume auf den Hauptstraßen von Kairo umgerissen. Es gab einen Toten und zwei Verletzte, als eine Reklametafel auf Fahrzeuge stürzte, die auf der Oktoberbrücke im Zentrum von Kairo unterwegs waren. Einige Häfen am Mittelmeer wurden aufgrund der instabilen Wetterbedingungen, der hohen Windgeschwindigkeiten und des hohen Wellengangs geschlossen.
Bei uns hier in Hurghada haben wir nicht viel davon mitbekommen. Der Himmel war etwas bewölkt und es war ziemlich schwül und sehr heiß in den letzten beiden Wochen, doch der Sturm ist uns komplett erspart geblieben.
Verschiebt Ägypten die Abwertung des Pfunds bis Ende Juni?
Eine Frage, die sich viele auch in der letzten Woche wieder gestellt haben, ist die nach dem zukünftigen Kursverlauf des Ägyptischen Pfunds. Spekulationen deuten darauf hin, dass eine weitere Währungsabwertung bevorsteht, die vierte seit März 2022. Der US-Dollar zirkuliert derzeit im offiziellen Sektor zu 33 LE, auf dem Schwarzmarkt hingegen wesentlich höher. Die Golfstaaten warten auf mehr Gewissheit über die Währung, bevor sie ihre Zusagen für Investitionen in Milliardenhöhe einhalten, während die Regierung versucht, durch die Umsetzung des Angebotsprogramms noch vor Ende des laufenden Haushaltsjahres (Ende Juni) zwei Milliarden Dollar zu erhalten.
Die Citigroup geht davon aus, dass die ägyptische Zentralbank die Abwertung des ägyptischen Pfunds gegenüber dem US-Dollar bis mindestens Ende Juni hinauszögern könnte, was die Händler veranlasst hat, ihre Erwartungen hinsichtlich der Abwertung zu senken. Doch was ist, wenn Ägypten seine Währung nicht kurzfristig abwerten will? Man geht davon aus, dass die Behörden bald handeln müssen, um die derzeitige Situation zu beenden.
In letzter Zeit gab es positive Schritte in Bezug auf Privatisierungen und die Steuerpolitik. Vor allem aber muss dem Pfund erlaubt werden, sich mehr im Einklang mit den Marktkräften zu bewegen. „Je länger die Behörden an der Währung festhalten, desto schwieriger wird es, ausländische Investoren (und den IWF) wieder auf ihre Seite zu ziehen. Desto schmaler wird auch der Weg aus der gegenwärtigen Krise“, heißt es in einem Bericht, in dem es weiter heißt, dass die Zeit von entscheidender Bedeutung ist.
Man vermutet jedoch, dass die ägyptische Regierung einem Plan zustimmt, der kurzfristig keine Währungsabwertung vorsieht. Man versucht, das Haushaltsdefizit mit mehr Einnahmen durch den Tourismus, einer Initiative für zollfreien Autoimport und anderen Maßnahmen. So hofft man, dass die so generierte Menge an Dollar den Bedarf Ägyptens an ausländischen Währungen deckt, In jedem Fall bleibt es eine spannende Entwicklung!
Al-Zahir-Baybars-Moschee in Kairo nach über 15 Jahren Renovierung wieder geöffnet
Nach 16 Jahren Renovierung ist die wunderschöne Al-Zahir-Baybars-Moschee in Kairo seit letztem Montag wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Moschee von Al-Zahir-Baybars, die 1268 unter der Herrschaft der Mamelucken erbaut wurde, erstreckt sich über eine Fläche von drei Hektar nördlich des Zentrums von Kairo.
Seit ihrem Bau im 13. Jahrhundert diente die Moschee unter anderem als Seifenfabrik, Schlachthaus und Festung. Sie erstreckt sich über eine Fläche von drei Hektar nördlich des Zentrums von Kairo und ist damit die drittgrößte Moschee Ägyptens. Vier Arkaden umgeben einen zentralen Hof, der größte von ihnen ist der Qibla-Arkade. Hier war der Raum vor der Gebetsnische von einer massiven Kuppel bedeckt. Leider ist die prächtige Holzkuppel vor langer Zeit zusammengebrochen. Die Moschee hat drei Eingänge, wobei jeder Eingang von der Fundamentplatte überragt wird.
Das Bauwerk wurde mechanisch und chemisch restauriert, um es wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Man war sehr darauf bedacht, bei der Rekonstruktion nach dem korrekten archäologischen Stil zu arbeiten. Man hat architektonischen und künstlerischen Elemente restauriert, ebenso die Holzdecken, und die Fundamente wurden verstärkt. Nötig war auch eine Stabilisierung des Grundwasserspiegels. Im Innenhof und in den Arkaden der Moschee hat man neue Stein- und Marmorböden verlegt, Unter dem Innenhof ist eine unterirdische Zisterne zutage getreten.
Ab 1918 setzte das Komitee für die Erhaltung arabischer Altertümer einige Teile der Moschee instand und nahm einige Restaurierungsarbeiten in der Qibla-Arkade vor. Die endgültige Restaurierung, die 7,68 Millionen Dollar kostete, wurde gemeinsam mit Kasachstan finanziert und begann 2007. 225 Jahre lang war die Moschee entweder geschlossen, verlassen oder wurde für nicht-religiöse Zwecke genutzt, was zu ihrem Verfall beitrug. Während Napoleons Feldzug in Ägypten nutzte man sie als Militärfestung, unter osmanischer Herrschaft im 19. Jahrhundert als Seifenfabrik. Später, als die Briten 1882 in Ägypten einmarschierten, diente die Moschee als Schlachthaus.
Wir verabschieden uns aus dem Mai
Das war aus Hurghada: Wir verabschieden uns aus dem Mai. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Wir verabschieden uns aus dem Mai, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Unsplash