Eine schöne Woche im ägyptischen Spätherbst

16.11.2024

Eine schöne Woche im ägyptischen Spätherbst

Eine schöne Woche im ägyptischen Spätherbst

In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Diving Trips einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war etwas los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier ist unser Rückblick auf eine schöne Woche im ägyptischen Spätherbst. 

Jubiläumstauchgänge am schönen Mittwoch

Eine kleine Sensation bei Shaab James und weitere Highlights

Auch diese Herbstwoche war wieder schön und sonnig, kaum ein Wölkchen trübte den ägyptischen Himmel. Wir genossen unsere Tauchgänge und die wärmende Sonne auf dem Tauchboot. Unterwasser ist es immer noch sehr angenehm und im windgeschützten Bereich kann man noch gut in Badeklamotten in der Sonne liegen. Die Flip-Flops tauschen wir inzwischen gegen Abend in feste Schuhe um und mit einem leichten Pulli kann man schön lange draußen sitzen.

Beim Tauchen durften wir uns in der vergangenen Woche über einige große Überraschungen freuen. Es begann bereits am letzten Wochenende. Bei Shaab Quais, an den berühmten 7 Zwergen, trafen wir nach langer Zeit erstmals wieder auf einen alten Freund. Ein Leopardenhai zeigte sich entspannt den Tauchern. Wir vermuten, er ist von Shaab Adel aus nach Shaab Quais gekommen, um die Taucher zu begrüßen.

Am Sonntag gab es noch größere Augen Unterwasser. Bei Shaab James schauten die Taucher gerade verträumt ins tiefe Blau, als plötzlich ein eigenartiger Schatten immer größer wurde. Tatsächlich, man konnte es kaum glauben, ein Mondfisch steuerte friedlich auf die faszinierten Tauchgäste zu. Dem einen oder anderen gelang auch noch ein Beweisfoto, bevor das schöne Tier wieder im Blauwasser verschwand.

Zum Wochenbeginn ging der Überraschungsreigen weiter. Ein Weißspitzenriffhai schwamm an der Riffkante entlang und sorgte für allgemeine Begeisterung. Normalerweise sehen wir den freundlichen Kollegen eher schlafend unter einer Tischkoralle. Umso schöner, einen freischwimmenden anzutreffen.

Auch den Rest der Tauchwoche durften wir uns über schöne Begegnungen freuen. Etliche Federschwanzrochen lagen im Sand, Adlerrochen zogen vorbei und auch Napoleons und außergewöhnliche Schnecken gaben sich die Ehre. Wir statteten dem Wrack der El Minja einen Besuch ab und überprüften auch den Bewuchs der Militärfahrzeuge, die im letzten Jahr versenkt wurden. Alles in allem war es eine wunderbare und spannende Tauchwoche und wir freuen uns schon auf die nächste!

Eine schöne Woche im ägyptischen Spätherbst

Müssen in Zukunft ausländische Handys in Ägypten registriert werden?

Für Aufregung sorgte in der vergangenen Woche die Meldung, dass man in Zukunft sein aus dem Ausland mitgebrachtes Mobiltelefon in Ägypten registrieren lassen muss, um damit mit einer ägyptischen Mobilfunkkarte telefonieren zu können. Mit dieser Maßnahme sollen illegal ins Land gebrachte Handys dann nicht mehr funktionieren, bis man sie registriert und die entsprechenden Registrierungsgebühren bezahlt hat.

Kurz gesagt bedeutet das, dass die Seriennummer jedes in Ägypten produzierten oder legal nach Ägypten importierten Mobiltelefon in einer Datenbank registriert ist. Wenn man eine ägyptische SIM-Karte einlegt, erkennt diese die Seriennummer des Geräts und gleicht es mit der Datenbank ab. Ist die Seriennummer registriert, funktioniert alles wie gehabt. Ist sie nicht registriert, bekommt man eine Aufforderung per SMS vom Mobilfunkanbieter, das Handy gegen die Zahlung einer Gebühr registrieren zu lassen oder die Karte wird nach einem bestimmten Zeitraum, man spricht von maximal drei Monaten, abgeschaltet. Auf diese Weise sollen Urlauber nach wie vor problemlos mit einer ägyptischen Karte telefonieren können.

Um diese Maßnahmen zu besprechen, hatte man ein Treffen mit der Nationalen Regulierungsbehörde für Telekommunikation (NTRA) geplant. Auf der NTRA Seite selbst findet man bisher keine Informationen zu diesem Treffen oder etwaigen bereits getroffenen Entscheidungen. Bereits jetzt ist man sich jedoch bewusst, das eine zwangsweise Registrierung neben dem Vorteil der zu erwarteten Mehreinnahmen auch gravierende Nachteile haben könnte. Auch die Umsetzung der Maßnahmen könnte sich schwierig gestalten. Ob das Projekt jemals realisiert wird, steht demnach noch in den Sternen.

Ägypten will mit der angedachten Maßnahme auch den Abverkauf der einheimisch produzierten Mobiltelefone unterstützen. Inzwischen gibt es in Ägypten bereits 8 Fabriken, die Mobiltelefone und deren Bauteile produzieren. Das führte dazu, dass das Land seine Handy-Importe bereits drastisch reduzieren konnte. Noch im Jahr 2021 hat man für Handy-Importe 1,6 Milliarden Dollar ausgegeben, nun sind es nur noch 1,65 Millionen Dollar.

Wertvolle Rolex-Uhr des ehemaligen Präsidenten wird versteigert

Interessante Neuigkeiten gibt es für alle Fans der jüngeren ägyptischen Geschichte, die ein Faible für wertvolle Uhren haben und gleichzeitig das nötige Kleingeld. Ein einzigartiges Stück ägyptischer Geschichte kommt in Kürze zur Versteigerung – eine Rolex Day-Date Uhr aus dem Jahr 1963, die dem ehemaligen ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser gehörte. Die Day-Date Uhr gilt als eine Art Klassiker. Sie wird von denjenigen bevorzugt, die etwas Diskretes und Zeitloses schätzen. Die Uhr wird am 6. Dezember vom Enkel des ehemaligen Präsidenten bei der Auktion „Important Watches“ von Sotheby’s in New York versteigert. Der geschätzte Verkaufswert der Uhr liegt zwischen 30.000 und 60.000 US-Dollar.

Die Rolex war eines der wenigen wertvollen Besitztümer Nassers. Er war grundsätzlich nicht an materiellem Besitz interessiert und weigerte sich sogar, in einem eigenen Haus zu leben. Nach Nassers Tod hat man nahezu alle seiner Besitztümer an ein Museum in Kairo verschenkt, nur die Uhr blieb in der Familie. Sie war ein Geschenk seines Freundes Anwar Sadat, dem dritten Präsidenten Ägyptens und Nassers Nachfolger im Amt. Der Gehäuseboden ist in arabischer Sprache mit der Gravur „Mr Anwar El Sadat, 26-9-1963“ graviert. Nasser trug die Uhr oft, auch während der langwierigen Gespräche zur Gründung eines vereinigten arabischen Kongresses.

Nasser, der 1952 den Militärputsch zur Absetzung von König Farouk anführte, wurde 1954 zum ägyptischen Premierminister ernannt. 1956 wählte man ihn zum Präsidenten. Er blieb Präsident bis zu seinem Tod im Jahr 1970. Gamal Abdel Nasser starb mit nur 52 Jahren an einem Herzinfarkt, nachdem er einen Waffenstillstand zwischen Jordanien und den Palästinensern auf den Weg gebracht hatte. Nasser war bekannt für seine weitreichenden Maßnahmen zur Modernisierung Ägyptens, darunter auch der Bau des Assuan-Staudamms. Zudem setzte er sich auch viele Jahre lang für einen panarabischen Kongress und die Einheit der arabischen Nationen ein.

Deutschland gibt erneut antike Artefakte an Ägypten zurück

Ägypten kämpft seit längerer Zeit darum, antike Gegenstände, die teils legal und teils illegal ins Ausland gelangten, wieder ins eigene Land zurückzuholen. Bereits Mitte Oktober übergab eine Delegation des deutschen Außenministeriums einen Mumienschädel, eine Hand und ein Amulett offiziell an die ägyptische Botschaft in Berlin. Diese Gegenstände dürften inzwischen wieder in Ägypten eingetroffen sein. Nun durfte sich Ägypten über weitere 67 antike Artefakte aus verschiedenen Epochen Ägyptens, darunter auch aus dem alten Ägypten, freuen, teilte das ägyptische Außenministerium vergangene Woche mit. Diese 67 Artefakte, die über die ägyptische Botschaft in Berlin aus Deutschland beschafft worden waren, übergab man einem Fachausschuss des Ministeriums für Tourismus und Altertümer.

Zu den antiken Gegenständen gehören bedeutende Stücke wie ein mumifizierter Fuß und ein mumifiziertes Bein, zwei Masken und zwei Wandreliefs aus dem Grab des Ministers Pek An Ren Ef aus der 26. Dynastie in Sakkara sowie eine königliche Bronzestatue, Mit dabei ist auch eine Sammlung kleiner Ushabti-Statuen, die nach dem altägyptischen Glauben in den Gräbern aufgestellt wurden, um den Verstorbenen im Jenseits zu dienen. Einige Bronzestatuen von Osiris, dem Gott der Toten und Herrscher über das Jenseits befanden sich ebenfalls unter den Schätzen.

Die Rückgabe der Artefakte ist Teil der laufenden Bemühungen Ägyptens, seine Antiquitäten aus dem Ausland zurückzuholen. Sie unterstreicht das Engagement des ägyptischen Staates und seiner Institutionen, das Erbe und die Kulturgeschichte des Landes zu bewahren. Das Außenministerium spielt in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Tourismus und Altertümer eine entscheidende Rolle bei der Rückgewinnung ägyptischer Artefakte, die ins Ausland geschmuggelt wurden, Das Ministerium arbeitet dabei mit den diplomatischen und konsularischen Vertretungen Ägyptens in aller Welt zusammen.

Seit längerer Zeit bemüht sich Ägypten bereits erfolglos um die Rückgabe der Nofretete-Büste, die in Berlin ausgestellt ist und anderer Artefakte, darunter der Stein von Rosette aus dem Britischen Museum in London. 

Rückblick über die erste Woche im November

Das war: Eine schöne Woche im ägyptischen Spätherbst. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.

Eine schöne Woche im ägyptischen Spätherbst, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Sabine