Unser letzter Wochenbericht vor Weihnachten
21.12.2024
Unser letzter Wochenbericht vor Weihnachten
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Diving Trips einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war etwas los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Der Weihnachtsmonat Dezember hat begonnen. Hier ist unser unser letzter Wochenbericht vor Weihnachten:
Wir starten einen Tag später ins Tauchwochenende
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind … bescherte uns in der vergangenen Woche gleich zwei Tage an Land. Bereits am vergangenen Samstag blieb das Meer geschlossen und wir mussten erneut einen Strandtag verbringen. Diesen nutzten wir auf der Tauchbasis, um unser Equipment zu pflegen und uns um andere Kleinigkeiten zu kümmern, die anstanden. Natürlich ist es nicht so schön, wenn unsere Tauchgäste nicht auf das geliebte Rote Meer hinausfahren dürfen, doch Sicherheit geht nun mal vor.
Am Sonntag hatte sich der Wind aber schon wieder gelegt und wir durften am Morgen wie gewohnt unsere Reise antreten. Da wir ja einiges nachzuholen hatten, entschlossen sich einige von uns, gleich drei Tauchgänge zu machen. Wir starteten bei Erg Somaya und erfreuten uns an einem entspannten Drift entlang des wunderschönen Riffs. Belohnt wurden wir von gleich zwei Adlerrochen und einer beeindruckenden Unterwasserlandschaft. Weiter ging es dann an Erg Sabina und für einen schönen Abschlusstauchgang an die kleine Balena. Eine ungewöhnliche Kombi stand für unsere Taucher auf der Vardus an. Nach einem Einstiegstauchgang bei Shaab Eshta gings dann weiter zum banana Reef und für nochmal flach und bunt dann wieder retour nach Shaab Tiffany. Unsere Gäste hatten Spaß an vielen Schwarmfischen und freuten sich über die eine oder andere Schnecke.
Dass das Taucherleben einfach nur schön ist, darüber waren sich unsere Tauchgäste am Montag einig. Das lag unter anderem auch an den fünf Federschwanzrochen, die bei Shaab Abu Salama gemütlich im Sand ein Schläfchen hielten. Nicht zu vergessen, die 13 Delfine, die fröhlich unter Wasser vorbeizogen. Und das alles zwischen bunten Blöcken und über einem vielfältigen Korallenriff. Ja, das Taucherleben ist schön!
Zum Ende der schönen Tauchwoche ein Tag an Land
Der Dienstag war ein entspannter Tauchtag ohne außergewöhnliche Sichtungen, dafür aber mit einigen bemerkenswerten Highlights wie Adlerrochen und erneut einigen Federschwanzrochen. Wir haben den Tag genossen und unsere Zeit Unterwasser voll ausgekostet. Am Mittwoch war uns Neptun mehr als gewogen und erlaubte uns, gänzlich ohne Wind Richtung Norden zu düsen. Wir waren bei Umm Gamar und Shaab Rur unterwegs, machten einen Abstecher zum alten Wrack und ließen uns an der Steilwand entlangtreiben. Zwischen den Inseln tauchten wir bei Shaab Alex ab und erfreuten uns an diesem unberührten Tauchplatz.
Ebenfalls ohne Wind konnten wir am Donnerstag unsere Reise in den Norden antreten. Mit der Masria düsten wir nach Abu Nuhas und nahmen uns zunächst die Giannis D vor. Nachdem wir den Holzfrachter ausgiebig inspiziert hatten, gab es eine kleine Pause und schon ging es weiter, diesmal gleich mit zwei Wracks in einem Tauchgang. Wir sprangen bei der Kimon M ins Wasser und tauchten von hier aus zur Chrisoula K. Dieser Tauchgang ist ein Klassiker und einfach zu bewältigen. So hatten wir aus unserer Wracktour das Meiste herausgeholt und machten uns glücklich und zufrieden auf den Heimweg Richtung ScuBAR.
Leider endete die Tauchwoche so, wie sie begonnen hatte – mit Wind und einer Ausfahrsperre. Der Wind soll aber nur einen Tag anhalten und so freuen wir uns schon auf den nächsten Tauchtag und eine schöne Weihnachtswoche.
Wir entdeckten mal wieder ein Seepferdchen
Eine ganz besondere Begegnung bei unseren Tauchgängen ist definitiv die mit einem Seepferdchen. Man findet sie selten, da sie besonders gut im Seegras verstecken. Kürzlich war es aber mal wieder so weit und wir konnten einen der kleinen Tarnkünstler ausfindig machen. Die Freude war riesengroß und für uns Anlass genug, uns die Seepferdchen mal genauer anzusehen.
Ihren Namen haben die Seepferdchen von der Form ihres Kopfes, der einem winzigen Pferdekopf ähnelt. Es gibt mindestens 50 bekannte Arten von Seepferdchen. Seepferdchen sind unterschiedlich groß und erreichen eine Länge von etwa 2 cm bis 35 cm. Je größer sie sind, desto höher ist ihre Lebenserwartung, man spricht von bis zu fünf Jahren.
Man findet Seepferdchen in allen tropischen und gemäßigten Küstengewässern weltweit. Sie schwimmen aufrecht und benutzen ihre Rückenflossen, um sich langsam vorwärts zu bewegen. Um sich auf und ab zu bewegen, regulieren Seepferdchen das Luftvolumen in ihrer Schwimmblase im Inneren ihres Körpers. Mit dem einrollbaren Schwanz kann das Seepferdchen Objekte greifen. Dies ist von Nutzen, um sich im Seegras zu verankern.
Weibliche Seepferdchen legen teilweise Hunderte von Eiern in einen Beutel am Bauch des männlichen Seepferdchens. Der sogenannte Brutbeutel ähnelt dem Beutel eines Kängurus. Die Männchen tragen den Nachwuchs dann bis zur Geburt nach etwa 45 Tagen. Wenn der Geburtstermin gekommen ist, pumpt der Vater Wasser durch den Beutel und entlässt die Jungtiere in wenigen Minuten.Seepferdchenbabys sind etwa so groß sind wie ein Gummibärchen. Direkt nach ihrer Geburt bilden sie kleine Gruppen, indem sie sich mit ihren Schwänzen aneinander festhalten. Sobald sie geboren sind, müssen sie Nahrung finden und sich vor Raubtieren verstecken. Auch erwachsene Seepferdchen sind keine Einzelgänger. Sie jagen zwar alleine, freuen sich dann aber auch wieder darauf, nach Hause zu kommen. Und wir freuen uns, wenn wir eines bei unseren Tauchgängen entdecken dürfen.
Ägypten und Deutschland unterzeichnen ein Abkommen zur Unterstützung des Bildungs- und Gesundheitssektors
Vergangene Woche haben Ägypten und Deutschland ein Abkommen über einen Schuldentausch im Wert von 77,3 Millionen Euro zur Unterstützung verschiedener Entwicklungsbereiche wie Bildung, Gesundheit und soziale Dienste unterzeichnet. Das Abkommen umfasst die Finanzierung von zwei Teilprojekten zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Ein Exekutivabkommen und ein Zuschuss in Höhe von insgesamt 48,3 Millionen Euro wurden für das Projekt einer umfassenden Bildungsinitiative bereitgestellt.
Das erste Projekt zur technischen Unterstützung für die umfassende technische Bildungsinitiative mit Ägypten – Phase II im Wert von 16,31 Millionen Euro zielt darauf ab, die Qualität des ägyptischen technischen Bildungssystems zu verbessern. Das Projekt läuft von 2024 bis 2028 und ist Teil einer 2018 gestarteten, langfristigen Kooperationsinitiative zwischen Ägypten und Deutschland.
Das zweite Projekt zur finanziellen Unterstützung der Initiative für umfassende technische Bildung – Phase II wird mit einem Zuschuss in Höhe von 32 Millionen Euro finanziert. Dieses Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung der technischen Bildung und der Berufsausbildung in Ägypten. Es ist Teil eines Drei-Phasen-Programms zur Umgestaltung der technischen Bildung und umfasst die Verbesserung der Infrastruktur durch den nachhaltigen Bau neuer grüner Gebäude oder die Sanierung bestehender Gebäude. Zudem sollen die Einrichtungen mit modernen Werkzeugen und die Einrichtung von bis zu drei Kompetenzzentren für die fortgeschrittene Berufsausbildung ausgestattet werden. Die finanzielle Zusammenarbeit zwischen Ägypten und Deutschland im Bereich der technischen Bildung beläuft sich auf rund 121,5 Millionen Euro.
Für das Projekt zur Stärkung der nationalen Kapazitäten zur Bereitstellung hochwertiger Bildungs-, Gesundheits- und Ernährungsdienste zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und der Widerstandsfähigkeit der von der Krise betroffenen Bevölkerung und ihrer Aufnahmegemeinschaften hat man eine Schuldentauschvereinbarung in Höhe von 29 Millionen Euro unterzeichnet. An dieser Vereinbarung sind die Ministerien für soziale Solidarität, Gesundheit und Bevölkerung sowie Bildung und technische Ausbildung und internationale Partner wie UNICEF und das Welternährungsprogramm (WFP) beteiligt.
Spannende Entdeckung goldener Zungen von Mumien aus der ptolemäischen Zeit
Ein bemerkenswerter Fund gelang kürzlich einem ägyptisch-spanischen Archäologenteam in der archäologischen Stätte Al-Bahnasa im ägyptischen Gouvernement Minya. Dort entdeckten die Forscher Gräber aus der Ptolemäerzeit mit außergewöhnlichen Mumien und Grabbeigaben. Zu den bemerkenswertesten Entdeckungen gehören 13 goldene Zungen, die wohl ursprünglich zu Mumien gehörten sowie goldene Nägel, die die Vorbereitung auf das Leben nach dem Tod symbolisieren. Diese Artefakte geben zusammen mit Inschriften und aufwendigen Bestattungsbräuchen wertvolle Einblicke in die religiösen Vorstellungen der Ptolemäer.
Das Team entdeckte eine Reihe von Gräbern, die mit farbenfrohen Inschriften und rituellen Szenen verziert sind. Ein Grab, zu dem man durch einen rechteckigen Grabschacht aus Stein gelangte, wies eine zentrale Halle mit drei Kammern auf. Diese Kammern enthalten Dutzende sorgfältig angeordnete Mumien. Das lässt auf gemeinschaftliche Bestattungspraktiken schließen. Ein weiterer Grabschacht führte zu ähnlich dekorierten Kammern. Eine der Grabkammer gehörte einer Person, die man als „Wen Nefer“ identifizieren konnte.
Dieses Grab besticht durch seine komplizierten Wandmalereien, die Wen Nefer und seine Familie bei der Darbringung von Opfergaben an Gottheiten wie Anubis, Osiris, Atum, Horus und Thoth zeigen. Die Decke zeigt die Göttin Nut, umgeben von Sternen und heiligen Booten, die Gottheiten wie Khepri und Ra tragen, vor einem eindrucksvollen blauen Hintergrund. Eine Mumie in der Kammer war mit einer zarten Goldschicht überzogen, die göttlichen Schutz symbolisieren sollte und das Grab beherbergte auch vier Sarkophage aus Kalkstein.
Zudem fand man einen Herzskarabäus in originaler Lage. Dies ist ein seltener Fund in der ägyptischen Archäologie. Daneben wurden 29 Amulette freigelegt. Darunter sind Djed-Säulen-Amulette, Skarabäen von Horus, Thoth und Isis sowie zusammengesetzte Amulette, die die Attribute dieser Götter vereinen. Die Mission förderte auch Terrakottafiguren zutage, darunter eine des Gottes Harpokrates. In Al-Bahnasa, historisch als Oxyrhynchus bekannt, wurden bei früheren Ausgrabungen Gräber aus der saitischen, griechisch-römischen und römischen Zeit sowie eine byzantinische Basilika und ein Osiris-Tempel gefunden.
Unser letzter Wochenbericht vor Weihnachten
Das war: Unser letzter Wochenbericht vor Weihnachten. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Unser letzter Wochenbericht vor Weihnachten, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Selina