Rückblick auf die letzte Maiwoche aus Hurghada
01.06.2024
Rückblick auf die letzte Maiwoche aus Hurghada
In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Tauchausfahrten einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war etwas los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier ist unser Rückblick auf die letzte Maiwoche aus Hurghada:
Ein perfektes Tauchwochenende im Roten Meer
Der Mai ist zu Ende, der Juni steht vor der Tür und damit steuern wir direkt in den Sommer hinein. Dank der Zeitumstellung ist es nun auch in Hurghada eine Stunde länger hell, was wir durchaus genießen. Die Wassertemperaturen bewegen sich stetig nach oben und nachdem die letzte Hitzewelle vorüber ist, ist es hier zwar durchaus hochsommerlich warm, jedoch nicht mehr schwül und unerträglich. Richtig ideales Tauchwetter also. An den windigeren Tagen suchen wir uns die geschützten Plätze aus, an den weniger windigen düsen wir in den Norden oder an unsere beliebten Drift Pick Up Plätze rund um die Inseln.
Am vergangenen Wochenende hatten wir etwas mehr Wind. Perfekt, um in Ham Ham ins Wasser zu springen und an den Gorgonien entlang zurück nach Giftun Soraya zu tauchen. Dieser Tauchgang ist immer wieder ein Genuss. Andere unserer Gäste wählten die beliebten Tauchplätze zwischen den beiden Giftun-Inseln. Hier hat man eine gute Chance auf Adlerrochen und auch ein Hai kann mit viel Glück mal vorbeiziehen. Diesmal war keiner da, aber vielleicht haben wir ihn auch einfach zwischen den vielen Adlerrochen übersehen. 🙂
Am Sonntag ging’s gleich früh nach Shaab Pinky. Vom Blue Water aus ist es nur eine kurze Anfahrt und so waren wir rechtzeitig vor Ort, um den tollen Tauchplatz im schönsten Morgenlicht zu genießen. Ein paar Schildkröten ließen sich nicht beim Frühstück stören und auch der eine oder andere Adlerrochen schaute vorbei. Andere Tauchgäste von uns entschieden sich spontan für eine Fahrt nach Shaab Helua. Heute haben wir keine Delfine gesehen, dafür aber eine Rotmeer-Sternschnecke. Das kleine Tier, das zu den begehrtesten Sichtungen zählt, hat alle Taucherherzen höher schlagen lassen.
Eine tolle Tagestour zur Thistlegorm
Beste Bedingungen sorgten am Montag dafür, dass wir fröhlich, gut gelaunt und ohne Welle gleich wieder in Richtung Shaab Helau düsen konnten. Das hatten sich unsere Tauchgäste gewünscht, denn sie wollten gerne Delfine sehen. Wie wir am Tag vorher sahen, klappt das nicht immer, aber meistens. Und wir hatten bei unserem Ausflug diesmal richtig Glück. Wir konnten nahezu den ganzen Tag mit Delfinen verbringen. Wir schnorchelten und tauchten mit ihnen und auch die Delfine hatten sichtlich Spaß. Immer wieder kamen sie vorbei und freuten sich über unsere strahlenden Gesichter.
Der Dienstag empfing uns mit einer schönen Brise, deshalb ließen wir den Norden links liegen und steuerten die Gebiete an, die südlich vom Blue Water Dive Resort liegen. Einige vergnügten sich am bunten Aquarium, während andere die Drop Off Kante von Erg Somaya und Ham Ham inspizierten. Am Nachmittag ging es weiter zu einem eher selten betauchten Platz, dem Abu Ramada Plateau. Die Strömung war moderat, deshalb stand einer ausgiebigen Erkundungstour nichts im Weg.
Auch zur Wochenmitte bevorzugten wir aus windtechnischen Gründen die Plätze rund um Giftun und Abu Ramada. Zwischen den Inseln suchten wir erfolgreich Schnecken und freuten uns über große Rochen. Beim Aquarium glühten die Auslöser der Kameras und nebenbei wurde noch gefeiert. Vom bestandenen Deep-Specialty Kurs über ein Tauchgangsjubiläum bis hin zum Geburtstag – es war überall was los. Von uns auch noch einmal ein Glückwunsch an alle!
Delfine, Delfine, Delfine! Überall konnte man am Donnerstag ein lautes Rufen vernehmen. Bei Fanadir hatten zwei Delfine sichtlich Spaß daran, unsere Tauchgäste glücklich zu machen. Doch nicht nur da, auch bei Abu Nugar und bei Abu Galawa durften wir uns über die grauen Schönheiten freuen. So kann eine schöne Tauchwoche gerne enden! Wir freuen uns schon auf das, was uns nächste Woche erwartet!
Ägypten erhöht den Preis für subventioniertes Brot
Ein sehr wichtiger Bestandteil in ihrem täglichen Leben ist für viele Ägypterinnen und Ägypter die Möglichkeit, in bestimmten Läden von der Regierung subventioniertes und somit stark vergünstigtes Brot erwerben zu können. Hierzu braucht man einen Berechtigungsschein, nicht jeder kann subventionierte Lebensmittel kaufen. Ausschließlich Familien mit keinem oder geringem Einkommen, von denen es hier leider viele gibt, können auf die vom Staat subventionierten Waren zurückgreifen. Einem Bericht der Weltbank aus dem Jahr 2023 zufolge kommt das Brotsubventionsprogramm 72 Millionen Bürgern in ganz Ägypten zugute.
Nun soll der Preis für das subventionierte Brot ab Juni von bisher 5 Piaster auf 20 Piaster steigen. Dies ist die erste Preiserhöhung für das Grundnahrungsmittel seit über drei Jahrzehnten. Das letzte Mal, dass der Preis für subventioniertes Brot in Ägypten angehoben wurde, war im Jahr 1988. Grund für die Preiserhöhung sind die gestiegenen Produktionskosten. Laut einer Erklärung des Ministeriums haben sich die Kosten für den Staat in dieser Zeit vervielfacht. Der ägyptische Staat investiert jährlich etwa 120 Milliarden Ägyptische Pfund in die Subvention von Brot. Die Preiserhöhung soll diese Kosten nun auf ca. 105 Milliarden Ägyptische Pfund reduzieren.
Ein weiterer Grund für die Preiserhöhung ist auch, die Bevölkerung zu einem sorgsameren Umgang mit dem Brot zu bewegen. Da das Brot bisher nur 5 Piaster kostete, wurde in der Vergangenheit teilweise viel mehr von dem Brot gekauft, als wirklich benötigt wurde. Das überschüssige Brot hat man teils weggeworfen, teils als Tierfutter verkauft. Auch ist es sehr verbreitet, nur die obere Schicht des Baladi-Brotes zu essen und den Rest zu entsorgen.
Ägyptens Gesamtverbrauch an Weizen beläuft sich auf rund 18 Millionen Tonnen jährlich, wovon die Hälfte für die Herstellung von subventioniertem Brot verwendet wird. Im vergangenen Jahr hat der Staat 3,4 Millionen Tonnen Weizen von einheimischen Landwirten bezogen, der Rest wurde importiert.
Öffentliche Huawei Cloud startet in Ägypten
Während Huawei in den USA und durch die fehlenden Google Dienste auch bei uns immer mehr ins Abseits gerät, konzentriert sich der Konzern unter anderem auf eine Ausweitung seiner Dienste im nordafrikanischen Raum. Nun kündigte der chinesische Gigant den Start der Huawei-Cloud-Region Kairo in Ägypten an. Die Region Kairo wird die intelligenten und innovativen Funktionen der Huawei Cloud bereitstellen und als Drehscheibe für Länder in Nordafrika dienen. Die Cloud soll insgesamt 28 Länder in Afrika abdecken, darunter Ägypten, Äthiopien und Algerien.
Das Unternehmen gibt an, der erste „Hyperscaler“ zu sein, der eine öffentliche Cloud in Ägypten einführt. Der Begriff Hyperscale beschreibt eine Methode der Datenverarbeitung, bei der die Softwarearchitektur skaliert und wächst, wenn die Nachfrage nach dem System steigt.
Die Nachricht folgt auf die Ankündigung des Unternehmens im September letzten Jahres, 430 Millionen Dollar in Nordafrika zu investieren. Darin enthalten sind 200 Millionen Dollar für den Aufbau des ersten Public-Cloud-Zentrums in der Region sowie weitere 200 Millionen Dollar für die Unterstützung von rund 200 Software-Partnern und 1.300 Channel-Partnern.
Huawei Cloud kündigte auch sein neues Arabic Large Language Model (LLM) an. Dies wird ein wichtiger Schritt zur Unterstützung von Unternehmen in der Region bei der digitalen Transformation vertikaler Branchen sein. Der automatische Spracherkennungsdienst (ASR) unterstützt Funktionen, die mehr als 20 arabischsprachige Länder abdecken, mit einer Genauigkeitsrate von 96 %.
Ägypten hat durch den Obersten Rat für die digitale Gesellschaft erstmals eine Cloud-Computing-Politik eingeführt, die die Bedeutung der Cloud-Computing-Technologie und ihre wirtschaftlichen und technologischen Vorteile anerkennt. Dies ermöglicht es staatlichen Stellen, die Verschwendung von Computerressourcen zu vermeiden und ihren Computerprodukten die Flexibilität zu geben, mehr Ressourcen ohne langfristige Planung zu nutzen. Geplant ist, dass die Huawei Cloud neben LLM auch Funktionen wie künstliche Intelligenz und Datenbanken zur Unterstützung der ägyptischen Vision 2030 bereitstellen wird.
Letzte Vorbereitungen für die Eröffnung des Großen Ägyptischen Museums in Kairo laufen
Die offizielle Eröffnung des Großen Ägyptischen Museums (GEM) scheint langsam konkrete Formen anzunehmen. Ein genauer Termin ist aber immer noch nicht bekannt. In der letzten Woche gab es ein Treffen unter der Leitung des ägyptischen Premierministers, bei dem die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung und die Entwicklung der umliegenden Gebiete erörtert wurden. Das GEM, welches das weltweit größte Museum werden soll, das einer einzigen Zivilisation gewidmet ist, wird eine umfangreiche Sammlung altägyptischer Artefakte beherbergen.
Neben dem Museum selbst, sollen auch schon die Anfahrt und der Aufenthalt in Kairo an sich ein eindrucksvolles Erlebnis werden. Zu diesem Zweck will man nun die Straßen rings um das Museumsgelände optisch aufwerten, um eine einladende Umgebung für die Besucher zu schaffen. Internationale Touristen, insbesondere solche, die sich für die alte ägyptische Geschichte interessieren, sollen durch die Errichtung von Weltklassehotels in der Nähe und kurze Entfernung zum Sphinx-Flughafen angelockt werden.
Bei dem Treffen in der vergangenen Woche hat man auch die die Fortschritte des GEM-Projekts selbst, einschließlich der laufenden Arbeiten in den Hauptausstellungshallen und der Fertigstellung verschiedener Museumsabschnitte erläutert. So ging es beispielsweise um das Bootsmuseum des Cheops und die Tutanchamun-Ausstellungshalle. Zudem hat man die Verschönerungs- und Entwicklungsmaßnahmen in der Umgebung besprochen, einschließlich der Landschaftsgestaltung, Beleuchtung, Beschilderung und Verbesserung der nahe gelegenen Infrastruktur. Das Treffen endete mit einer Überprüfung des Status einiger Hotels, die in der Nähe des GEM liegen.
Ebenfalls vergangene Woche wurde die Professorin für Ägyptologie und Parlamentsabgeordnete Gihane Zaki zur Generaldirektorin des Großen Ägyptischen Museums ernannt. Dr. Zaki ist Mitglied des Repräsentantenhauses und gehört dem Ausschuss für auswärtige Beziehungen an. Neben ihrer politischen Laufbahn verfügt sie über einen beeindruckenden akademischen Hintergrund als Universitätsprofessorin für Ägyptologie und antike Zivilisationen sowie als Forscherin an der Universität CNRS-La Sorbonne. Sie leitete unter anderem auch die Ägyptische Kunstakademie in Rom.
Rückblick auf die letzte Maiwoche aus Hurghada
Das war unser Rückblick auf die letzte Maiwoche aus Hurghada. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.
Rückblick auf die letzte Maiwoche aus Hurghadal, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort, Pixabay, Titelbild: