Rückblick auf eine Woche im April

15.04.2023

Rückblick auf eine Woche im April

Rückblick auf eine Woche im April

In dieser Woche waren unsere Tauchlehrer natürlich wieder auf dem Roten Meer unterwegs und brachten von ihren Tauchausfahrten einige Erlebnisse mit. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los seit letztem Samstag, auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier ist der Rückblick auf eine Woche im April:

Zum Wochenstart gings nach Abu Nuhas

Unterwegs mit der Bahlul zu den Wracks und in den Süden

Perfektes Urlaubsfeeling herrschte am letzten Wochenende. Das Wetter war traumhaft und so suchten wir uns schöne Plätze aus für einen Drift Pick Up. Shaab Pinky, aber auch Fandira und Shaab Nenad sind Plätze, die immer wieder gern genommen werden. Zumal sich bei Fandira im Winter gern kleine Weißspitzenriffhaie in den Höhlen aufhalten. Auch dieses Mal kuschelten drei Stück in der Höhle. Da leuchteten natürlich alle Taucheraugen!

Am Ostersonntag stand Fanadir ganz oben auf der Wunschliste. Die großen Rochen sind zwar schon weitergezogen, aber Anglerfische, Seenadeln und putzige Igelfische machen dies mehr als wett. Bei Shaab Quais entdeckten die Taucher das faszinierende Gerippe des kleinen Wracks und bei der Balena konnten sie dann ein richtiges Wrack mit unzähligen Schnecken bestaunen.

Mit Südwind und ein paar Regentropfen begann die neue Woche. Zwar mit weniger Sonnenschein, dafür aber bei ruhiger See, führte uns unsere Reise nach Abu Nuhas. Mit unserer Bahlul ist man schnell dort und so hatten unsere Taucher auch genügend Zeit, sich die Wracks der Giannis D und der Chrisoula K ganz in Ruhe anzuschauen. Am Nachmittag düsten wir geschwind wieder heim und beendeten den erlebnisreichen Tag.

Gemütlich gings am Dienstag zu. Unser Tauchkurs schaute sich nach den Übungen in Dorfa el Fanous um, andere wieder entdeckten die Schönheit des sogenannten Aquariums bei Shaab Abu Ramada. Zwischen den Inseln feierte Jasmin ihrem 700. Tauchgang und so war das ein rundum gelungener Tag.

Zur Mitte der Woche hin zogen ein paar Wolken auf, doch das störte uns nicht. Die Bahlul machte sich auf den Weg ans Panorama Riff und nach Abu Kafan. Nach zwei wundervollen Tauchgängen und einem Nachttauchgang am Middle Reef folgte dann die große Überraschung. Drei Delfine beim Early Morning Dive in Abu Kafan verscheuchten jegliche Müdigkeit. Ein wunderschöner Wochenabschluss und die neue Woche darf genauso beginnen!

Drei interessante Museen warten bald wieder auf Besucher

Nach Angaben der Museumsabteilung des Obersten Rates für Altertümer werden in den kommenden Wochen drei verschiedene Museen an unterschiedlichen Standorten in Ägypten (wieder)eröffnet. Darunter ist das griechisch-römische Museum in Alexandria, das viele Jahre nicht geöffnet war. Das Museum schloss bereits im Jahre 2005 wegen einer geplanten Renovierung, die immer wieder ausgesetzt wurde.

Obwohl das 1895 eingeweihte Museumsgebäude mit seiner außergewöhnlichen Sammlung und einer langen Geschichte als eines der ältesten und wichtigsten Museen in der gesamten Mittelmeer-Region gilt, hat man die Wiedereröffnung immer wieder verschoben. Eine Vielzahl von Artefakten aus Alexandria und Umgebung aus der griechischen und der späteren römischen Zeit, vom dritten Jahrhundert v. Chr. bis zum dritten Jahrhundert n. Chr. sollen nun endlich bald wieder Besucher anlocken.

Ebenfalls wiedereröffnet wird das Imhotep-Museum in Sakkara. Hier werden zukünftig auch seltene Artefakte ausgestellt, die bei den jüngsten Ausgrabungen gefunden wurden. Nach Angaben des Ministeriums steht das Projekt zur Restaurierung kurz vor dem Abschluss. Das Museum ist eine der wichtigsten archäologischen Ausstellungen Ägyptens. Es wurde Gedenken an den Architekten Imhotep errichtet. Es besteht aus sechs Sälen, in denen Artefakte aus der fünften und sechsten Dynastie sowie seltene Steine ausgestellt sind.

Das dritte Museum ist ein privates Museum innerhalb des Mohamed Ali Palace and Museums. Der Palast befindet sich auf der Rhoda-Insel im Nil im Bezirk El-Manial im Süden von Kairo, In diesem Museum wird eine Sammlung der Besitztümer von Prinz Mohamed Ali ausgestellt. Sowohl der Palast als auch das Anwesen spiegeln die Umgebung und den Lebensstil des ägyptischen Prinzen und Thronfolgers Mohammed Ali Tewfik wider.

Der Palast selbst stellt einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte des modernen Ägyptens dar. Sein moderner islamischer Stil verschmilzt mit persischen und mamlukischen Elementen und ist auch von syrischen, marokkanischen und andalusischen Motiven sowie vom osmanischen Stil inspiriert. Einer Reihe islamischer Architekturtraditionen sind in einem Gebäude vereint. 

Rückblick auf eine Woche im April

Finanzierung des 500-Megawatt-Windparks am Golf von Suez gesichert

Da Ägypten über reichlich Land, sonniges Wetter und hohe Windgeschwindigkeiten verfügt, ist das Land ein erstklassiger Standort für Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Das Red Sea Wind Energy Consortium unterzeichnete nun mit einer Gruppe internationaler Banken eine Vereinbarung über den finanziellen Abschluss eines 500-Megawatt-Windparks am Golf von Suez in der Nähe von Ras Gharib. Die Investitionen belaufen sich auf insgesamt 680 Millionen Dollar.

Red Sea Wind Energy, eine in Ägypten gegründete Aktiengesellschaft, erhielt von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) ein Darlehen von bis zu 100 Mio. USD für die Errichtung des größten Onshore-Windparks in Afrika. Der 500-MW-Windpark im Golf von Suez soll jährlich rund eine Million Tonnen CO₂-Emissionen einsparen, was dem Ausstoß von 217.000 Autos entspricht.

Der Windpark wird unter den ersten sein, die im Zuge der Energieachse der Länderplattform Ägyptens für das NWFE-Programm gebaut werden. Die Länderplattform hat man auf der UN-Klimakonferenz COP27 in Sharm El Sheikh im November 2022 ins Leben gerufen. Red Sea Wind Energy wird getragen von einer Reihe von Sponsoren, darunter Engie, Orascom Construction, Toyota Tsusho Corporation und Eurus Energy.

Ägypten plant, die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2035 auf 42 % zu erhöhen, wobei 14 % aus Wind, 2 % aus Wasserkraft, 21 % aus Fotovoltaik (PV) und 5,5 % aus konzentrierter Solarenergie (CSP) bestehen sollen. Die restlichen 57,5 % stammen aus konventionellen Energiequellen.

Dieser Plan wird derzeit überarbeitet und wartet auf die Genehmigung durch den Obersten Energierat, um den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung bis 2025 auf 33 %, bis 2030 auf 48 %, bis 2035 auf 55 Prozent und bis 2040 auf 61 % zu erhöhen. Allerdings wird dieser Plan als sehr optimistisch angesehen. Es wird erwartet, dass der Privatsektor den größten Teil dieser Kapazität bereitstellen wird.

Rückblick auf eine Woche im April

Neue Untersuchungen über das Klima im Alten Ägypten anhand von Holzetiketten

Holzetiketten, die man an Mumien befestigt hat, haben Wissenschaftlern Aufschluss über das Klima und den Handel im römisch kontrollierten Alten Ägypten gegeben.

In einer Studie hat man einen neuen Weg gefunden, das antike Klima zu untersuchen. Um die Klimatrends in Ägypten zur Zeit des Römischen Reiches zu verstehen, analysierten die Wissenschaftler hölzerne Sargetiketten, die an Mumien aus jener Zeit angebracht waren.

Wenn die Toten einbalsamiert werden sollten, banden die Familien ein Holzschild mit dem vollständigen Namen der Person und einer religiösen Botschaft an der Leiche, damit die Einbalsamierer die bandagierten Körper nicht verwechselten.

Wissenschaftler nutzen die Etiketten jetzt auch, um das damalige Klima zu verstehen. Da die Etiketten aus Baumholz hergestellt sind, kann man anhand der Ringe feststellen, wie schnell der Baum gewachsen ist. Gute Jahre werden durch breite Ringe angezeigt, da der Baum dann schneller gewachsen wäre.

Es gibt Tausende von Mumienetiketten weltweit und sie sind aus vielen verschiedenen Baumarten hergestellt. Die Forscher sammelten über 300 Proben, anschließend identifizierten sie alle Überschneidungen, bei denen die Ringe übereinstimmten. So fanden sie heraus, dass die Etiketten oft aus demselben Holz hergestellt wurden, wenn die Menschen etwa zur gleichen Zeit gestorben waren. Dies kann ein möglicher Aufschluss über Pandemien sein.

Die Ringe des hölzernen Etiketts zeigen den ökologischen Zustand Ägyptens zum Zeitpunkt des Schnitts an. Dünne Kreise wiesen auf Trockenheit hin, robuste Kreise auf ein ideales Klima. Die Forscher fanden auch heraus, dass die Art des verwendeten Holzes ein wichtiger Hinweis auf den Wohlstand war. Wohlhabendere Personen benutzten häufig Etiketten aus Holz, das aus anderen Orten des Reiches importiert wurde.

Allerdings erweist sich die Datierung der Etiketten als schwierig. Den Ringen und den Ereignissen, die sie aufzeichnen, konnten die Wissenschaftler noch kein genaues Datum zuordnen. Der Plan ist nun, nach einem datierbaren Exemplar zu suchen oder die Proben mittels Kohlenstoff zu datieren.

Rückblick auf eine Woche im April

Das war aus Hurghada: Rückblick auf eine Woche im April. Nächste Woche gibt es wieder Neues vom Roten Meer zu berichten und dann blicken wir wieder zurück auf die Woche (nicht nur) in Ägypten.

Rückblick auf eine Woche im April, Deutsche Tauchschule, Blue Water Dive Resort – Fotonachweise: Blue Water Dive Resort,